Das Jahr 1990 Sportlicher persönlicher Jahresrückblick..... Mein 5. Lauf- und Wettkampfjahr im Verein. Wie im Vorjahr lediglich 9 Wettkämpfe, die es jedoch von der Distanz mit erstmals vier Marathonläufen in sich hatten, hatte ich doch in den Jahren zuvor höchstens zwei Läufe dieser Distanz gefinisht. Hinzu kamen wieder der mit über 36 km lange Lauf um den "Großen Plöner See" und erstmals als Highlight der über 33 km lange Syltlauf als allererster Insellauf. Aber es gab weitere drei Premierenläufe und echte Highlights im ersten Jahr der Deutschen Einheit und Vereinigung, die mich alle ostwärts führten. Im April nach Finsterwalde westlich von Cottbus in der Lausitz zum "Dutzend" mit meinem ersten inoffiziellen unbeabsichtigten "Ultralauf" über 50 km, im Sommer mit dem 1. Prag-Marathon und im Herbst mit dem Berlin-Marathon, der uns erstmals durch das Brandenburger Tor und den ehemaligen Ostteil unserer späteren Hauptstadt führte. Insgesamt brachte ich es in diesem Jahr auf 3.626 Lauf- und 1.336 Fahrradkilometer. Längere verletzungsbedingte Zwangspausen waren jedoch nicht dabei und mit meinen Laufzeiten in den Wettkämpfen war ich dann auch ohne neue persönliche Bestleistungen ganz zufrieden, gelang es mir doch wieder mal nach zwei Jahren im Marathonlauf unter 3 Stunden zu bleiben - im insgesamt 10. Marathonlauf zum 5. mal. ......und aus Sicht der SV Friedrichsort mit dem 1. eigenen Straßenlauf und Silvesterlauf Aus Vereinssicht gelangen Klaus Marquard (*1950 - 1:40.39) und Alfred Schippels (*1935! - 1:40.40) am 14. April beim Osterlauf in Neumünster über die 25-km-Distanz absolute persönliche Bestmarken. Dem 55-jährigen Alfred Schippels gelang dieses dann auch fünf Wochen später beim Hamburg-Marathon mit 2:57:10 Stunden über 42,2 Kilometer. Absolute persönliche Bestzeiten erreichten über die 42,2-km-Distanz aber auch noch Bodo Reiner (*1964 - 2:48:54) und Matthias Kuchinke (*1958 - 2:53:32). >>> Der Schweriner 5-Seen-Lauf, einer der 3 großen DDR-Traditionsläufe neben dem Rennsteig- und Harzgebirgslauflauf wurde am 7. Juli die erste deutsch-deutsche Leichtathletik-Veranstaltung nach der Währungs- und Sozialreform am 1. Juli 1990. Mit 5 und 15 und 30 km wurden 3 Laufstreckem mit Start am Schweriner Schloß angeboten. Bei schönstem Sommerwetter wurde über 30 km unser Arno Eckeberg hinter Jörg-Peter, dem Hamburg-Marathon-Sieger und Dritten des Berlin-Marathons, hervorragender Gesamtzweiter. Auch Matthias Kuchinke und Rolf Obermüller zeigten sich begeistert von dieser schönen aber am Ende über die Lankower Berge schweren Strecke. Über 15 km wurde Ronja Hamann genau so 2. der weiblichen Jugend A wie Bodo Reiner in der Männerhauptklasse. Auch Annelie Obermüller und Rainer Mittelstät finishten die 15 km und genossen abends noch den Sportlerball mit Speis und Trank bei heißen Rhythmen mit über 1000 Teilnehmern. >>> Zum 100-jährigen Vereinsjubiläum veranstalteten wir am 13. Oktober erstmals den "Friedrichsorter Straßenlauf" mit Start und Ziel beim "Minimal"-Supermarkt an der Straße "Brauner Berg". Die Laufrunde -siehe auch rechts eingefügte Strecke- führte hinunter zum Falckensteiner Strand und dann über das Schützenheim, dem "Grüffkamp", der Klaus-Groth-Straße und der Einkaufs- und Fußgängerzone zurück zum Start. Die meisten unserer aktiven Läufer verzichteten hier auf einen Start, um als Helfer und/oder Streckenposten zum Gelingen der Veranstaltung beizutragen. Die Frauen hatten 2 und die Männer 3 Runden a 4 km zu bewältigen. Ronja Hamann (34:57 - 2. wJA), Christiane Griesch (38:58 - 2. F.), Katrin Wilke (42:08) und Karin Bergmann (49:09 - 2. W55) waren die 4 von insgesamt 20 weiblichen Finishern. Arno Eckeberg (37:29 - Gesamtsieger!), Bodo Reiner (40:10 - 2. M.), Michael Haase (43:42), Oliver Bayerl (49:28 - 1. mJB), Stefan Köhn (50.35), Rainer Mittelstät (50:44), Frank Paulsen (52:11), Jan Rathje (52:18 - 2. mJB), Sönke Griesch (55:11) und Adolf Foss (1:05:00 - 1. M70) waren die 10 der insgesamt 85 männlichen Finisher. >>> Unser Lauf-As Arno Eckeberg siegte u. a. noch mit neuem Streckenrekord beim Husumer Hafentagelauf über 10 km, wurde Dritter beim international gut besetztem Europa-Lauf in Neustadt über 21,1 km sowie beim Lübecker Stadtlauf über 10 km und gewann als Gesamtsieger des Schleswig-Holstein-Cups eine Reise zum New-York-Marathon 1991. >>> Silvesternachmittag um 15 Uhr gab der Organisator Rolf Meyer die Strecke frei zum jetzt schon traditionellen Friedrichsorter Silvesterlauf mit Start und Ziel des Sportheimes. Über 30 Laufbegeisterte gingen im lockeren Trimmtrab auf die ca. 10 km lange Strecke über Falckenstein, Schilksee, Seekamper Weg und Seekamper Weg. Den letzten Kilometer nach dem Überqueren der Fördestraße aber packt vielen der Ehrgeiz und es wird daraus noch ein kleiner Wettkampf, wo ein jeder seine eigenen Konkurrenten hat, den er im Sprint besiegen möchte. Meine Konkurrenten waren u. a. Jörg Bassek, Rainer Westerhelweg und Matthias Kuchinke. Anschließend wurde dann bei heißem Punsch mit oder ohne Rum in gemütlicher Runde die alte Saison abgeschlossen bzw. die neue eröffnet. Unser Statistikwart Hans Hamann verteilte wie in den Jahren zuvor die ersehnte Bestenliste für das abgelaufene Jahr. Einen herzlichen Dank an die fleißigen Frauen Meyer und Bichel sowie Regina Behrmann, meiner Frau, die mit gebackenene Leckereien für unser leibliches Wohl sorgten. 17. Berlin-Marathon am 30.09.90 Der größte Marathon Deutschlands und jetzt mit 25.000 Anmeldungen auch einer der "Big"Three" der Welt nach New-York und London geworden. Vor knapp einem Jahr war die Berlin bzw. Deutschland trennende Mauer gefallen. Deutschland war wieder vereint und wuchs auch beim Marathon in diesem Jahr mehr zusammen, was 3 Tage später am 3. Oktober erstmals am "Tag der deutschen Einheit" groß gefeiert werden sollte. Erstmals ging es durch den ehemaligen Ostteil der Stadt. Was für ein bewegendes Gefühl. So früh wie möglich hatte ich mich angemeldet, um hier bei diesem Event dabei sein zu dürfen. Fünf Monate vor dem Termin war das Teilnehmerlimit erreicht, welches extra um 10.000 auf 25.000 Teilnehmer erhöht worden war. Ein paar Tage vorher hatte ich meine 500. Plasmapende absolviert und für dieses seltene Jubiläum 500 DM erhalten. Ein paar schöne Tage wollten wir uns in Berlin jetzt gönnen. In der Woche zuvor war Regina noch krank, aber rechtzeitig wurde sie gesund und wir reisten am Samstag frühmorgens an. Als erstes besuchten wir die Marathonmesse mit der Nudelparty beim alten Fernsehturm, bevor wir nachmittags unsere zentral nahe des Kudamms gelegene Pension aufsuchten. Sonntagmorgen dann zuerst leichter Nieselregen und 13 Grad beim Start der 24.643 Starter um 9 Uhr am Charlottenburger Tor. Beethoven´s "Lied an die Freude" ertönt. Wir liefen erst auf die Siegessäule zu und dann bei km 3,2 erstmals durch das Brandenburger Tor, wo ich und die ersten paar tausend Läufer noch flüssig durchlaufen konnte, aber es sich danach erheblich staute. Gänsehautfeeling pur bei fast allen Aktiven. Trocken war es geworden, wenn auch bewölkt bei bis zu 16 Grad im Ziel später zur Mittagszeit. Ideale Laufbedingungen also und ca. 1 Million Zuschauer an der Strecke. "Unter den Linden" entlang ging es zum Alexanderplatz mit dem Fernsehturm und "Roten Rathaus". Bei km 10 wird "Checkpoint Charlie" passiert. Komisches Gefühl dann auch beim Passieren des "Todesstreifen"s am Potsdamer Platz, bevor es durch den Stadtteil "Kreuzberg" geht, wo die Hölle los ist. Zur Halbzeit bei km 21 wird "Neukölln" erreicht. Es folgt Schöneberg mit dem bekannten Rathaus, das "Kap der guten Hoffnung" und bei km 36 kann beim "Wilden Eber" angeblich "die Sau" rausgelassen werden. Gut 2 km vor dem Ziel biegen wir dann bereits auf den berühmten "Kudamm" ein, an dessen Ende das ersehnte Ziel erreicht ist. Meine Laufgeschwindigkeit konnte ich von der Startlinie bis zum Ziel ziemlich gleichmäßig und konstant bei ca. 4:18 Minuten je km halten und kam, obwohl ich die 3-Stunden-Grenze nicht unterschritten hatte, zufrieden und glücklich ins Ziel. Das Erlebnis zählte heute einfach mehr. Zudem hatte ich in diesem Jahr vorher bereits 3 Marathons und die 33 km Sylt und 36 km Plön in den Knochen und somit Substanz gelassen. Zwei Marathons auf Bestzeitenniveau jährlich können wegen sonst mangelnder Regenerationszeit nur gefinisht werden, so die Meinung der Experten in den Laufzeitschriften. Wir genossen mit großem Sightseeing-Programm noch 2 wunderschöne Tage im West- und Ostteil danach in Berlin. Mit mir finishten 20.466 Läufer und 2395 Läuferinnen und durch den Australier Steve Moneghetti (2:08:16 Std.) wurde eine neue Weltbestzeit erzielt. Mit dem Tansanier Gidamis Shahanga (2:08:32) sowie den beiden Deutschen Jörg Peter (2:09:23) und Stephan Freigang (2:09:45) blieben noch drei weitere Läufer unter 2:10 Stunden. Bei den Damen erzielte die deutsche Uta Pippig (2:28:03 Std.) eine Streckenbestzeit für Berlin und siegte mit 13 Sekunden vor der Polin Renata Kokowska und der Niederländerin Carla Beurskens (2:30:00). Mit mir finishten noch weitere 8 Friedrichsorter Aktive: Bodo Reiner (2:48:54 Std.), Heimo Wundram (2:53:24 Std.) und Matthias Kuchinke (2:53:32 Std.) waren vor mir mit einer Zeit von 3:02:03 Stunden im Ziel. Nach mir finishten Klaus Höfer (3:12:44), Günter Falk (3:25:05), Uwe Pohlmeyer (3:27:16), Ulrich Kluge (3:30:59), Rolf Obermüller (3:56:53) und Peter Baumgardt (4:18:59) Das mir vorliegende Laufmagazin "Spiridon" titelte auf einer Doppelseite "Ein einig Marathon-Volk" und brachte im Innenteil 12 volle Seiten von diesem bewegenden Lauf der Rekorde und ich war stolz, bei diesem aktiv dabei sein zu dürfen. Die mir ebenfalls vorliegende Ergebnisbroschüre weist eine Dicke von 160 Seiten auf.
Wöchentl. km Lauftraining(plus Fahrrad) seit letztem Wettkampf: 110 - 86(20) - 80 5. Kieler 10-Meilen-Lauf am 09.09.90 15 Tage später. Wieder ein kleines Jubiläum, was auch für mich bei der 5. Teilnahme hier galt. Die SV Friedrichsort hatte kurz vorher neue Lauf-Singlets und -hosen für uns Aktiven "spendiert". Und wir bekamen Besuch. Der Gewinner Gerd Werner aus Finsterwalde des von mir nach dem Finsterwalder-Dutzend-Lauf ausgelobten Tombolapreises (Unterkunft-Verpflegung-Laufteilnahme für 2 Personen) kam mit seinem Freund Bernd Fröhlich. Ohne im Besitz eines Autos zu sein reisten die Läufer und Triathleten in 3 Tagesetappen mit dem Fahrrad an. Und das Wetter war äußerst ungünstig hierfür: ständiger Gegenwind aus NW und wiederholt Regenschauer. Übernachten in Jugendherbergen, in denen die Heizung Anfang September noch nicht angestellt war und die nasse Reisekleidung wieder trocknete. So waren sie froh, aber auch stolz, ihr Ziel bei uns nach mehr als 500 km am Freitagnachmittag erreicht zu haben. Samstag zeigten wir ihnen unsere Landeshaupstadt, holten die Startunterlagen ab und besuchten nachmittags den Strand in Falckenstein, wo sie es sich nicht nehmen ließen, auch ein Bad in der Förde zu nehmen und somit die zweite Triathlon-Disziplin zu absolvieren. Sonntag der Lauf. Bernd Fröhlich, dem ich noch ein Paar richtige Laufschuhe geliehen hatte und Gerd Werner finishten in der Breitensportgruppe in 1:12:03 bzw. 1:17:09 Stunden. Bei der Siegerehrung hatte Gerd dann bereits wieder Glück. Über eine Startnummernverlosung gewann er den Hauptpreis, einem 100-DM-Einkaufsgutschein. Ich freute mich mit ihm. Wir verbrachten noch einen netten Abend, bevor sie sich am Montag wieder verabschiedeten. Allerdings fuhren sie samt Fahrrädern diesmal mit der Bahn ab Kiel zurück, denn Gerd wollte seine hochschwangere Frau Heike nicht länger alleine lassen, die dann auch bereits am 15. September Sohn Tom gebar und somit erstmals Mutter wurde und Gerd Vater werden ließen. Dies war der Beginn einer bis heute bestehenden Freundschaft zwischen Ost und West. Viele mal besuchten die Familien uns, besuchten wir Werners in Finsterwalde und hatten soviel gegenseitiges Vertrauen, daß wir unsere Wohnungen im Urlaub tauschten. Zudem lief ich noch etliche Male den Marathon beim Finsterwalder Dutzend. Jetzt aber zu meinem Lauf. Mit der Endzeit von 1:04:13 Stunden, einem Durchschnitt von genau 4 Minuten je km, war ich ganz zufrieden. Der anstrengendste und schwächste km mit 4:30 Min. war der 15., wo es über die Fußgängerbrücke beim Ostseekai und dann die Brunswiker Straße hinauf bis zum Dreieckssplatz ging. Mit 1352 Finishes gab es einen neuen Rekord. 546 Männer und 74 Frauen gehörten der Wettkampfklasse und 732 der Breitensportgruppe an. Die SV Friedrichsort konnte stolz auf 30 Männer- und 5 Frauenfinishes sein. Aber nur 4 Männer und 3 Frauen hatten sich für die Breitensportgruppe angemeldet, die anderen 26 Männer und 2 Frauen für die Wettkampfklasse. Auch den Gesamtsieger in 51:07 Minuten konnten wir mit Arno Eckeberg stellen, der all die starken Läufer wie Frank Kührmann, Holger Schwarz, Sven Murmann, Marco Kolmorgen, Henning Untiedt und Hans-Erich Jungnickel hinter sich lassen konnte. Vereinsintern waren immerhin noch Bodo Reiner (59:07), Matthias Kuchinke (59:38) Peter Grams (1:00:22), Heimo Wundram (1:01:28), Reiner Westerhelweg (1:02:28) und Klaus Marquard (1:02:42) vor mir (1:04:13) platziert. Podestplätze konnten sich noch Adolf Foss (2. AK M70 in 1:32:25 Std.) und Ronja Hamann (2. AK LWA in 1:21:00 Std.) holen. Die übrigen Vereinskollegen kamen in dieser Reihenfolge ins Ziel: Alfred Schippels (55 Jahre! - 1:04:58), Klaus Höfer (1:06:22), Gerhard Henneberg (1:07:49), Reiner Wiese (1:07:50, Günter Falk (1:08:43), Uwe Pohlmeyer (1:09:07), Benno Launert (1:10:25), Ulrich Kluge (1:10:34), Jürgen Koch (1:10:36), Wolf-Rüdiger Kieker (1:11:21), Stefan Köhn (1:12:00), Manfred Wilke (1:12:10), Karl-Heinz Leowsky (1:12:28), Dietrich Huckriede (1:13:41), Dieter Grimm (1:16:44), Peter Baumgardt (1:17:25), Annelie Obermüller (1:20:08), Hubert Nierobisch (1:21:30), Horst Griese (1:25:18), Christiane Griesch (1:28:32), Ünal Türker (1:29:08), Elisabeth Kawohl (1:33:14), Karsten Deckner (1:33:34), Katrin Wilke (1:37:41) und Horst Bayerl (1:39:14). Bei den Frauen gewann Kerstin Herzberg (58:27) vor Dagmar Knudsen (1:00:28) und Maria Ehlers (1:05:13).
Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 70 - 50 10. Großer-Plöner-See-Lauf über 36,18 km am 25.08.90 7 Wochen später. Mein insgesamt 4. Start hier im Stadion der Marine-Unteroffiziersschule. Einmal in der Staffel und 1986 mit 2:32.49 Stunden sowie 1989 mit 2:34:00 Stunden als Einzelläufer. Diesmal hatte ich mich zur Vorbereitung auf den Berlin-Marathon wieder als Einzelläufer angemeldet. Wir hatten 2 Wochen lang mit den 12 und 9 Jahre alten Kindern einen Urlaub mit dem Besuch von fünf verschiedenen Freizeitparks in Deutschland mit Übernachtungen in Jugendherbergen genossen. Am Lauftag herrschte eine drückende schwüle Hitze vor und eine gute Endzeit war somit nicht zu erwarten. Wie immer Start um 13 Uhr, aber kühler sollte es zum Nachmittag bzw. Abend nicht werden. Zu diesem 10-jährigen Jubiläum explodierte die Teilnehmerzahl über die lange Distanz geradezu. 186 Männer und Frauen trotzten der Hitze und erreichten erfolgreich das Ziel. Meine Endzeit von 2:41:11 Std. reichte noch zum 31. Gesamtplatz und 7. Platz (von 30) in der AK M35. Gequält habe ich mich mit zunehmender Laufdauer immer mehr, wie auch die 5-km-Zeiten bis km 35 von 21:05 - 21:00 - 21:47 - 22:18 - 22:48 - 23:52 - 23:18 Minuten belegen. Dabei sollte es doch eigentlich ein Aufbau- und Vorbereitungslauf für den Berlin-Marathon fünf Wochen später werden. Die weiteren Finisher der SV Friedrichsort waren Matthias Kuchinke (2:36:49), der vor mir im Ziel war sowie -17 Jahre älter!- Alfred Schippels (2:43:09 -3. Platz AK M55-), Klaus Höfer (2:48:18) und Rainer Westerhelweg (3:03:18). Auch je eine mit 10 Teilnehmern bestückte Männer- und Frauenmannschaft finishte in 2:27:16 Std. (Platz 4 von 9) bzw. 3:08:53 Std. (3. Platz) erfolgreich. Somit waren insgesamt wieder 25 Aktive unserer großen Langlaufsparte aktiv dabei. Insgesamt gab es letztendlich 159 männliche und 27 weibliche durchgeschwitzte Finisher. Der Gesamtsieg bei den Männern ging ebenfalls an zwei in meiner AK M35. Es waren Manfred Murk (2:13:27) vor Klaus Untiedt (2:17:58). Den Frauensieg errang vom USC Kiel Brigitte Kröger (2:53:21) vor der Lübeckerin Bianca Gudd (2:55:17). Hier nun noch die Ergebnisse der Einzelläufer sowie meine Urkunde:
Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 20 - 15 - 90 - 75 - 63 - 35 - 72 1. Prag-Marathon am 08.07.90 Mein 10. Marathon! Erstes kleines Jubiläum! Mein 2. Start in der Fremde außerhalb von Deutschland!. Nach dem Hamburg-Marathon kurierte ich eine Bänderdehnung oberhalb des rechten Knöchels aus. 18 Tage lang kein Lauf-, sondern nur Fahrradtraining. Dann wieder vorsichtig angefangen zu trainieren und nach und nach gesteigert. In meinem Kopf schwirrte nämlich bereits der 1. Prag-Marathon rum. Hierfür hatte ich mich bereits im Januar über das Institut für Bildungsreisen in Konstanz angemeldet. 2 Tage zuvor reisten meine Frau und ich mit unserem neuen "Golf II" an. Tochter Lena und Kater Meffi hatten wir nach Bankendorf gebracht und Tochter Jana auf dem Hinweg in Hannover bei Ihrer Patentante mit Sohn in Urlaub "geschickt". Die Unterkunft für 2 Nächte in den Studentenwohnheimen war ab Samstag gebucht, nicht aber für einen Tag vorher. Wir dachten, dies regeln wir auf eigene Faust vor Ort. Was wir jedoch nicht bedacht hatten, war, daß an diesem Freitag in Prag ein Feiertag war und nichts geöffnet hatte. Auch ein Hotelzimmer konnten wir nirgends buchen. Wir fuhren zu den Studentenwohnheimen hinauf beim Spartakiadestadion und konnten hier -uns mit Händen und Füßen verständlich machend- für uns alleine ein 12-Bett-Zimmer in den Katakomben im Keller für uns alleine erhalten. Uns wurde aber klar gemacht, daß dieses Handeln von den Verantwortlichen strengstens verboten ist und das wir das unbedingt geheimhalten sollten. Gottseidank ein Bett, versprachen wir das hoch und heilig. Am nächsten Tag dann konnten wir unser gebuchtes Zimmer im Studentenheim erhalten. Den Samstag nutzten wir für eine Stadtbesichtigung und staunten über die günstigen Essens- und Getränkepreise. Im vornehmsten Hotel "Europa" auf dem Wenzelsplatz ließen wir uns verwöhnen und genossen nur die exclusivsten Speisen. Abends aßen wir dann im berühmten "Flecu" Knödel und ließen uns das berühmte Schwarzbier für umgerechnet 50 Pfennig den halben Liter schmecken. Es war gut besucht hier, denn seit dem 01. Juli 1990 -7 Tage zuvor- hatten auch die Einwohner der DDR ihre Ostmark in harte DM umtauschen können und bevölkerten die tschechoslowakische Hauptstadt. Vor dem höher gelegenen Sparkadiade-Stadion erfolgte dann am früh um bereits 7:30 am Sonntagvormittag der Start. Es ging hinunter in die Stadt, ins Zentrum und dann weit hinaus, wo wir auch viele triste Straßen und Häuserblocks tangierten, bevor es wieder in die berühmte Altstadt ging. Das Ziel befand sich am "Altstädter Ring". Ich persönlich ging das Rennen aufgrund meines vermeintlich mangelnden Trainingspensums in den 7 Wochen seit dem Hamburg-Marathon vorsichtig an und war dann nach 5-km-Zwischenzeiten bis km 40 von 21:54, 20:59, 21:20, 20:59, 21:16, 21:21, 22:01, 21:25 happy, das Ziel mit 2:59:52 Stunden noch unter 3 Stunden zu erreichen. Eine schöne Medaille aus böhmischen Glas wurde mir umgehängt. Duschen, Umziehen, Essengehn und dann zurück zur Siegerehrung, wo auf dem Altstädter Ring große Menschenansammlungen waren. Und nicht nur Aktive bzw. Läufer, sondern auch Taschendiebe, wie wir später feststellen mußten. Wir wurden etliche mal hin und hergeschubst und stellten hinterher fest, daß mir aus dem jetzt geöffneten Rucksack das Portemonaie geklaut worden war. Gottseidank waren nur etwa umgerechnet 20 DM Bargeld darin gewesen. Das übrige Geld hatten wir im Wohnheimzimmer gelassen, welches wir erst von hier holen mußten, als uns ein Taxi wieder den längeren Weg zurück und bergauf gebracht hatte. Sonntagabend genossen wir dann noch unser Essen bei schönstem Wetter von einem Terrassenlokal im Freien mit einem traumhaften Blick auf die gesamte Stadt, der Prager Burg, der Karlsbrücke usw., wie es dunkel wurde und die Lichter angingen. Unvergeßlich - ebenso, als wir dann zum Studentenwohnheim zurückkehrten, wo wir genau rechtzeitig den spielentscheidenden Elfmeter von Brehme im Fußball-WM-Finale Deutschland - Argentinien kurz vor Schluß live am Fernseher miterlebten. Dienstag dann Rückkehr über Hannover nach Kiel. Diesen aufregenden 4-tägigen Kurztrip werden wir sicher nie vergessen. Der Rahmen paßte zu meinem kleinen Jubliäum, dem 10. Finish eines Marathons. Aus der mir später zugesandten Ergebnisliste konnte ich entnehmen, daß von den insgesamt 704 Finishern viele aus Deutschland, der "FRG" stammten und ich den 102. Gesamtplatz erzielt hatte. Hier nun der Bericht vom Rekord-Marathonsammler Horst Preisler sowie die ersten 167 von insgesamt 704 Finishern:
Wöchentl. km Lauftraining(plus Fahrrad) seit letztem Wettkampf: 0(93) - 0(238) - 30(115) - 40 - 65 - 70 - 80 5. Hamburg-Marathon am 20.05.90 Wieder 9000 Anmeldungen zu diesem Event. Erstmals mit 600 Startern aus der DDR, die mit Jörg Peter aus Dresden in 2:11:10 Stunden in Streckenrekordzeit auch gleich den Gesamtsieger stellten. Wieder 500.000 Zuschauer bei warmen und schönem Wetter. Der angekündigte Regen kam nicht. Die zusammen in diesem Wettkampf integrierte gleichzeitig durchgeführte LM von Schleswig-Holstein gewann unser Arno Eckeberg in 2:25:35 Stunden. Die weiteren 10 Friedrichsorter kamen in dieser Reihenfolge wie folgt ins Ziel: Heimo Wundram (2:52:09), Peter Grams (2:56:49), Alfred Schippels (2:57:10 > AK M55 !!), Klaus Marquard (2:57:50), ich > Heinz Behrmann (3:03:02), Dietrich Huckriede (3:21:46), Gerhard Henneberg (3:29:35), Uwe Pohlmeyer (3:31:35), Günter Falk (3:38:24) und Peter Baumgardt (3:57:51). Also alle unter 4 Stunden. Von 7677 Finishern waren 654 Frauen. Hiervon finishten insgesamt 943 unter 3 Stunden, 3399 unter 3:30 und 5958 unter 4 Stunden. Die Organisation war wieder hervorragend und die Medien berichteten wieder begeistert. Mein Ziel, wieder unter 3 Stunden zu finishen, ging nicht auf. Bereits nach 20 Kilometern spürte ich ein Nachlassen der Kräfte und ich spürte mehr und mehr die drückende Schwüle. Konnte ich bis dahin noch Kilometer-Durchschnittszeiten von 4:06 bis 4:09 Minuten halten, ging es dann wie folgt abwärts bei den 5-km-Abschnitten: 4:22 Min. bis km 25, 4:25 Min. bis km 30, 4:29 Min. bis km 35 und 4:45 Min. bis km 40. Ab km 35 traten dann auch noch noch bei mir bisher unbekannte Wadenkrämpfe auf. Ich suchte nach Erklärungen: die Wärme! - eine spürbare Knochenhautreizung, die bereits seit 2 Wochen kein Tempo- bzw. Interwalltraining mehr zuließ! - die zu kurze Regenerationszeit seit dem 48-km-Ultra in Finsterwalde 5 Wochen zuvor! - oder hatte ich bei der 6 Tage angewandten "Saltin-Diät" ab dem vorherigen Dienstag (3Tage kohlenhydratarme und dann 3 Tage kohlenhydratreiche Ernährung) etwas falsch gemacht! Jedenfalls war ich so nur 6. unseres Vereins geworden statt wie erträumt Dritter und damit in der 1. Mannschaft. Immerhin sollte es wegen der hierin integrierten Landesmeisterschaft noch zum 3. Platz in der AK M30/M35 mit Arno Eckeberg und Gerhard Henneberg reichen. Zum 30-minütigen TV-Bericht um 16:30 Uhr waren wir wieder zurück und um 17:15 Uhr trafen wir Friedrichsorter dann noch alle mal wieder im SVF-Sportheim, um auf den Tag noch einmal zurückzublicken.
Wöchentl. km Lauftraining(plus Fahrrad) seit letztem Wettkampf: 100 - 102 - 53(25) 6. Schleswiger Stadtlauf am 28.04.90 (+weitere Läufe im März und April) Hier zuerst alle Ergebnisse bis zum 2. Platz der M60 vom 11,8 km-Lauf:
2 Wochen nach Finsterwalde wieder einigermaßen erholt zum 4. mal dieser Lauf über 11,8 km vom Verein "Spiridon Schleswig". Start erstmals auf dem Rathausmarkt, von wo es durch die Innenstadt geht, dann westwärts bis zum Schloß Gottorf und von dort bergauf nordwärts bis zum Wetteramt und einem Gewerbegebiet. Ab der Langseestraße geht's auf dem Fahrradweg ostwärts, bevor es an Bahnschienen links und den Brautsee rechts entlang wieder in südlich Richtung Holm mit dem St. Johanniskloster geht, wo Kopfsteinpflaster unangenehm zu belaufen ist. Um den Dom herum geht's dann wie gewohnt auf dem Wiesendamm der Königswiesen zum Ziel in die Nähe der Domschule zum Duschen und Umkleiden. 200 m kürzer als in den Jahren davor war die Strecke diesmal aufgrund des verschobenen Startpunktes. Endzeiten also nicht vergleichbar. Viele mir bekannte Gesichter vor Ort. 304 Finisher -nach 330 im Vorjahr- männlich und weiblich insgesamt. Unter Ihnen 7 Friedrichsorter. Ronja Hamann -WJA- lief wieder mit Ihrem Vater Hans zusammen und erreichte als 16-jährige mit genau 49 Minuten den 2. AK-Platz. Gesamt-2. wurde unser Aushängeschild Arno Eckeberg mit 37:34 Minuten. Adolf Foss -M70- wurde 1. seiner AK. Weiter finishten Leuthold Bertling (57:20) und Peter Baumgardt (56:11). Ich selbst finishte in 44:13 Minuten und wurde damit zufrieden 5. von 28 der AK M35. Entspricht einer Durchschnittszeit von 3:45 Min. je km. Ich war zwar nur 13 Sekunden langsamer als im Vorjahr gewesen, wo jedoch aufgrund des Rückenwindes aus Nordwesten auf dem langen offenen Mittelstück noch bessere Bedingungen vorherrschten. Dafür war allerdings dieses Jahr die Strecke auch 200m kürzer. Im Vorjahr hatte ich den 9. von 32 AK M35-Plätzen belegt.
Aus der SVF-Info 02/90: Bei den Deutschen Straßenlaufmeisterschaften in Husum über 25 km, gleichzeitig Landesmeisterschaft, erreichten in Ihren Altersklassen Arno Eckeberg den 2. Platz und Ronja Hamann (*1973) Platz 4. Den gleichen Platz erzielte Ronja Hamann auch über 5.000 m Bahn bei den Landesmeisterschaften in Büchen in 20:10 Minuten. Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 75 - 74 42,2 km - 4. "Finsterwalder Dutzend" am 13.04.90 Wo Finsterwalde liegt, habe ich auch lange nicht gewußt, denn es befindet sich in der damaligen DDR ca. 60 km westlich von Cottbus, was schon eher ein Begriff war. Im Herbst 89 war die Mauer gefallen und die Grenzen waren für den Reiseverkehr offen. Langjährige Brieffreunde aus Döbeln hatten uns im Dezember 89 besucht und ein Gegenbesuch von uns dorthin erfolgte über Ostern 90. Es reizte mich, in diesem Zusammenhang noch mal einen Wettkampf in der zu der Zeit noch offiziellen DDR zu bestreiten. Aus dem Wettkampfkalender des "Spiridon" wurde ich auf diese Veranstaltung mit einer Marathondistanz aufmerksam. Auch wenn der "Abstecher" von Döbeln westlich von Dresden dorthin ca. 100 km betrug, meldete ich mich dort für den Karfreitag an. Die Anreise mit meinem neuen Golf II war problemlos. Viele Trabbis standen bereits im Startgebiet mit Schulzentrum und Schwimmbad. Eine große 39 x 31 cm-große Start-Nr. aus Filz erhielt ich. Und um 13 Uhr war gemeinsamer Start aller 12 Lauf- und Wanderdistanzen. Der Marathon führte auf einer großen Runde durch 12 Ortschaften rund um Finsterwalde. Auch hier wie in der gesamten damaligen DDR damals alles grau in grau sämtliche Häuser und Gebäude - kein bisschen Farbe! Nach der Durchquerung Finsterwaldes ging es entgegen des Uhrzeigersinns über Schacksdorf, Lichterfeld und Lieskau. Überall steckten kleine DDR-Fähnchen und zeigten uns den Weg an, dem wir natürlich folgten. Aber auch in der DDR gab es anscheinend damals schabernacktreibende Buben, denn diese haben unzählige Fähnchen einfach umgesteckt und uns dadurch vom rechten Weg abgebracht. Nach ca. 3 km kamen mir die vor mir platzierten Läufer der Marathonis und Halbmarathonis wieder entgegen und riefen uns kurz zu, wir müßten umkehren - wir wären alle auf falscher Fährte. Gesagt getan und zurück bis zu dem Punkt, wo wir von einem nun dort vorhandenen Streckenposten wieder auf die Originalstrecke geschickt wurden. Was für eine Panne! Sehr ärgerlich! Aber weiter jetzt! Ein zurück gab es nicht! Danach sollte aber alles glatt laufen! 9 weitere Ortschaften, in denen liebevoll familiär Tische mit unterschiedlichster Verpflegung und Getränken für uns Aktiven aufgebaut worden waren. Dies würde also mein erster inoffizieller Ultralauf werden, resümierte ich bereits und mir war klar, daß die Endzeit ebenfalls irregulär für die 42,2 km zu Buche stehen würden. Trotzdem gab ich weiterhin bis zum Ziel im "Stadion des Friedens" 100 % Leistung. Die Zeit betrug 3:26:04 Stunden für geschätzte 48 km. Direkt vor Ort wurde mir dann eine Urkunde mit dieser Zeit für "50 km" ausgestellt. Den Organisatoren rund um die Läuferfamilie Homagk, die dafür die gesamte Bevölkerung der Region als rührige Helfer einbindet, gebührt ein Sonderlob. Zur Siegerehrung gehörte eine Verlosung von Preisen über die Startnummern. Ich wollte und habe auch nix gewonnen, hatte mir aber im Vorwege überlegt, selbst einen Preis als wohlhabender "Wessi" auszuloben. Dieser bestand darin, 2 Aktive zum 5. Kieler 10-Meilenlauf im September einzuladen: Übernachtungen und Verpflegung bei uns sowie die Startgebühren für den Lauf gratis. Mehr davon, wie das ausging und sich eine Freundschaft entwickelte zwischen Ost und West im Bericht vom 10-Meilen-Lauf im September. Anmerkung: 4 Wochen nach dem Lauf schickte mir der Organisator einen Brief. Er entschuldigte sich wegen der Panne beim Lauf und fügte einen Zeitungsausschnitt bei, in dem auf den Tombola-Preis hingewiesen wurde.
Wöchentl. km Lauftraining(plus Fahrrad) seit letztem Wettkampf: 66(20) - 76 33,333 km - 9. Sylt-Lauf am 01.04.90 Wer auf Sylts Deichen und Wegestrecken ganze 33.333 m vom äußersten Süden zum äußersten Norden durchläuft, darf sich wahrhaft "Inselläufer" nennen. Mit 3 Fahrgemeinschaften reisten wir 12 Starter von der Kieler Förde bis nach Niebüll an. Von hier ging es dann um 8:15 Uhr mit dem Zug über den Hindenburgdamm rüber nach Westerland und von hier per Busshuttle nach Hörnum zum Start um 10 Uhr. Strahlender Sonnenschein und -ungewöhnlich- kein spürbarer Wind. Einfach traumhaft. Bis Westerland verläuft die Strecke ca. 13 km entlang der einzigen Straße auf dem Fahrradweg, dann über die Kurpromenade von Westerland mit vielen Zuschauern bis Wenningstedt und dann noch mal ca. 13 beschwerliche anstrengende Kilometer auf Schotterwegen lang bergauf bzw. bergab durch die Dünenlandschaft durch Kampen bis List im äußersten Norden. Gerade vor diesen letzten 13 km war mir gewarnt worden, die sehr kräftezehrend werden können, wenn man es auf den ersten 18 km zu sehr und zu schnell "rollen" läßt. Trotzdem sehnte ich das Ziel herbei beim Sportplatz der Marineversorgungsschule, wo auch Duschen und Umziehen möglich war, da die Sporttaschen ebenfalls per Busshuttle nach List transportiert worden waren. Per Bus ging es dann zurück nach Westerland zur Siegerehrung, die wir alle nicht verpassen wollten, denn unser Arno Eckeberg siegte überlegen vor Lutz Sellmer (1:54:34), Hans-Erich Jungnickel (1:54:46) und Holger Schwarz (1:54:53) in neuer Streckenrekordzeit von 1:51:57 Stunden, wofür er später bei der Siegerehrung als Preis und Auszeichnung ein neues Fahrrad in Empfang nehmen durfte. Schon jetzt spürte ich, daß ich mir einen ordentlichen Sonnenbrand an diesem sonnigen Tag in salzhaltiger Luft geholt hatte. Mein Nacken und vor allem die Ohren brannten und taten weh. Grund war natürlich auch, dass die Sonne beim Lauf beständig von Süden nach Norden immer auf die gleiche Körperstellen im Nacken hinten schien. Per Zug bis Niebüll und per Pkw zurück nach Kiel spät abends ging ein langer Tag zu Ende. Hervorragend von dem Veranstalter "TuS Tinnum 66" organisiert bleibt ein schöner und erlebnisreicher Tag in Erinnerung. Noch etwas Statistik: Die 5-km-Abschnitte ergaben bis km 30 folgende Zeiten: 21:15 - 20:09 - 20:22 - 20:20 - 20:53 - 22:31 Minuten. Die restlichen km dann noch mal 4:28 - 4:30 - 4:17 Minuten sowie 1:22 Minuten für die restlichen 333 m. Gesamtdurchschnitt je km somit 4:12 Minuten, womit ich nicht ganz zufrieden war. Reichte bei einer Endzeit von 2:20:08 Std. auch lediglich zum 65. Gesamtplatz von 483 Finishern und 7. von 54 AK M35-Plätzen. Die weiteren Friedrichsorter "Inselläufer" waren Bodo Reiner (2:13:32), Dieter Langmaack (2:16:06), Matthias Kuchinke (2:16:48), Rainer Westerhelweg (2:32:15), Gerhard Henneberg (2:38:02), Uwe Pohlmeyer (2:47:21), Ronja und Hans Hamann (je 2:49:46), Ursel Langmaack (3:04:09) und Peter Baumgardt (3:06:17). Ein weiterer toller Erfolg war auch der 2. (von insgesamt 62) Platz in der Mannschaftswertung.
Wöchentl. km Lauftraining(plus Fahrrad) seit letztem Wettkampf: 77(27) - 125 - 90 - 80 18. Crosslauf der SV Friedrichsort am 03.03.90 (+ weitere Läufe im Januar und Februar) Jubiläum! Die SV Friedrichsort wurde 100! Wie auch in den Jahren zuvor begann mein Wettkampfjahr mit dem vereinseigenen Crosslauf in Falkenstein, bei denen auch immer die Kreismeister ermittelt werden. Von wieder 200 An- und Nachmeldungen von 24 Vereinen in allen Klassen von 8 bis 80 Jahren und Distanzen von 675 m bis 9.900 m gab es genau 165 Zieleinläufe. 31 traten über die längste Distanz an. Ich wollte wie in den Vorjahren meine persönliche Bestzeit wieder steigern, was jedoch danebenging. Ein heftiger Einbruch in den letzten 2 Runden a 1.100 m und es überholten noch -deprimierend für mich- etliche andere Läufer mich. Bei 38:46 Minuten blieb die Uhr stehen. 18 Sekunden langsamer als im Vorjahr bedeuteten die für mich persönlich schwächste Zeit und den nur 19. Gesamtplatz von 31 Finishern. Kreismeister aus unserem Verein wurde auf dieser Distanz lediglich in der M55 Alfred Schippels (40:40 Min.) und Klaus Möller (38:29) in der AK M45. Immerhin taten sich auch meine sonst ziemlich gleichstarken Mitstreiter Klaus Marquard (39:19) und Uwe Pohlmeyer (41:05) der SVF heute schwer, die ich bezwingen konnte. Über die Mitteldistanz von 4.400 m gab es unter den 30 Finishern nur zwei SVF-ler. In dem starken Feld belegte Bodo Reiner (15:29) lediglich den 11. Platz. In der AK M45 durfte sich aber unser Mittelstrecken-Lauf-Ass Peter Schuster (16:25) über den ersten Platz und dadurch den Kreismeistertitel freuen. Kreismeister wurden aber auch noch unsere Nachwuchsläufer(innen) Boris Kawohl (M13 - 1775m - 6:29), Oliver Bayer (M14 - 2875m - 10:29) und Ronja Hamann (wJA - 2875m - 11:02). Unsere weiteren jungen Finisher waren Jan-Erik Gans (M11 - 1100m - 4:42) sowie in der Klasse W8 über 675m Verena Schwarzer (3:19) und Birte Gans (3:22).
Aus der SVF-Info 02/90: Bei der Winterlaufserie in Drelsdorf wurde Boris Kawohl 3 mal Sieger über die 5 Kilometer in seiner Klasse. Landesmeister im Crosslauf in Elmshorn in der Klasse M30 wurde Arno Eckeberg über 4.300m und 8.500m. Ronja Hamann erreichte hier in Ihrer Klasse den 4. Platz. Wöchentl. km Lauftraining(plus Fahrrad) seit letztem Wettkampf: 121 - 36 - 70 - 75 - 80 - 75 - 80 - 83 - 80 - 82 - 82 - 84 - 93 - 22 - 96 - 110 - 90 - 27(30) - 64 - 80 - 87(39) - 85(23) - 83(32) - 96(12) - 83(10) |