Das Jahr 1997

Persönlicher sportlicher Jahresrückblick .....

Mein 12. Lauf- und Wettkampfjahr brachte einen Wechsel der Altersklasse von der M40 in die M45 mit sich. Das ganze Jahr konnte ich ohne Verletzung und längere Ausfälle meinem Training nachkommen und es insgesamt auf 3.511 Laufkilometer bringen. Bei meiner Tochter war der Sportsgeist in Sachen Laufen wegen anderer Interessen erloschen. Dafür trat aber meine Frau ab 1. Januar ebenfalls als Mitglied in den Verein ein. Ich hatte Spaß daran, Rainer Först Infos und Berichte für seine Arbeit mit der Albi-Info zu liefern und Albi-Infos per Auto oder per Fahrrad an die Mitglieder zu bringen, um dem Verein Portokosten zu ersparen. Wir stellten uns u. v. a. beim Hochbrückenlauf, dem 10. Holtenauer Duathlon -als Gegenleistung für deren Hilfe bei unseren Läufen- oder unserem 100-km-Lauf als Helfer zur Verfügung. Auch die monatlichen Stammtische in der "Linde" besuchten meine Frau und ich regelmäßig und empfanden diese immer als kurzweilig, interessant und informativ. Zum eigenen "Leuchttürmelauf" hatten wir erstmals eingeladen, ohne auch nur zu ahnen, was sich aus diesem lockeren Gruppenspaß daraus in den folgenden Jahren entwickeln sollte. Die absoluten Highlights waren aber die Teilnahmen an den drei größten Laufevents und Klassikern der ehemaligen DDR, die auch 8 Jahre nach der "Wende" nix von ihrem Ruhm eingebüßt hatten: Der Rennsteiglauf im Frühling (Mai) im Thüringer Wald (im Süden), der Schweriner 5-Seen-Lauf im Sommer (Juli) in Mecklenburg (im Norden)  sowie den Harzgebirgslauf im Herbst (Oktober) im Harz (in der Mitte der Republik!). Am Ende des Jahres hatte ich mir wieder die SHLV-Bestenliste besorgt und in akribischer Kleinarbeit alle Erfolge von Albatrossen in 1997 herausgefiltert. Natürlich zählen hierzu nur die Erstmitglieder, die auch für unseren Verein diese Erfolge erzielten. Hier möchte ich lediglich unser Aushängeschild Benno Richter erwähnen, der LM in der M60 über die 10.000 m Bahn in 37:18 Minuten sowie im Crosslauf wurde.     

..... und aus Sicht der LG Albatros Kiel

Ein kleines Jubiläum: Der Verein wurde 10 Jahre. Es begann Anfang Januar wieder mit dem geselligen Neujahrsfrühschoppen bei Günter Stachel, worauf im Februar wieder die harmonische Jahreshauptversammlung folgte. Im März dann mit dem von uns organisierten bereits 10. Kieler Hochbrückenlauf das nächste Jubiläum.  Am 3. April konnte stolz das 100. Vereinsmitglied vermeldet werden. Die Stammtische am 1. Montag jeden Monats in der "Linde" waren immer gut besucht. Im Mai folgte dann die große Vereins-Jahresfahrt in den Thüringer Wald nach Geschwenda mit der Teilnahme am Rennsteiglauf. Erstmals Ende Juni -statt im September- organisierten wir bereits zum 7. mal den 100-km-Lauf von Neuwittenbek und erhielten hierfür ein ausgezeichnetes Feedback. Im Oktober wurde dann das 10-jährige Vereinsjubiläum in zwei Teilen groß gefeiert. Zum ersten im Rahmen der Vereinsmeisterschaft mit großer Feier und eine Woche später beim Nostalgie-Kiel-Marathon auf der Originalstrecke. Zum Ende des Jahres war die Mitgliederzahl auf 110 gewachsen. 


1. Kieler Leuchttürmelauf am 16.02.1997

Meine in die Tat umgesetzte Idee vom Vorjahr, als wir wegen Glatteis nicht nach Drelsdorf zur Teilnahme an einem Lauf der Winterlaufserie gelangen konnten und stattdessen einen ausgedehnten Trainingslauf zu den Kieler Leuchttürmen unternahmen. Von meiner Frau und mir selbst organisiert. Kein Wettkampf in diesem Sinne. Ein gemeinsamer Gruppenlauf im 5-Minuten Tempo nach dem Muster ähnlich des Ellerbeker Marathonlaufs im vergangenen Herbst. Dafür verzichtete ich erstmals seit Jahren auf die Teilnahme an der Winterlaufserie im entfernten Drelsdorf nördlich von Husum. Diese konnten etliche Teilnehmer bereits im Vorjahr wegen widriger winterlicher Witterungsbedingungen nicht komplett mitlaufen und vollenden. Alles weitere zu diesem und aller weiteren noch 17(!) folgenden Leuchttürmeläufen hierzu auf dieser -meiner- Homepage.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 34 - 33 - 30 - 20 - 40 - 60 - 60 - 70 - 77 - 93 - 100


3. Schwedenkai - Marathon am 22.02.1997

         

6 Tage später im Rahmen des "Kieler Umschlags". Dieser so genannte Marathon entstand aus einer Idee eines Marathonsammlers. Täglich legten die großen Fähren aus Göteborg/Schweden und Oslo/Norwegen kommend hier in Kiel am neuen Schwedenkai an. Da knüpfte der Schwede Karl-Gustav Nyström Kontakte zu einem Kieler Langlaufverein und fand diesen 1994 im Ellerbeker TV. Es waren anfangs fast nur Schweden, die direkt vom Bord der Fähre kommend diesen Marathon liefen. Viel Werbung wurde hierfür in Kiel für einheimische deutsche Interessenten auch nicht gemacht. Die Strecke führte uns zunächst 855 m vom Schwedenkai bis zur Kiellinie beim Seehundbecken. Danach waren als Pendelstrecke immer 5.167,5m an der Förde entlang bis zum äußersten Ende des Stadtteils Wik direkt am Nordostseekanal bei der Nordmole des Tirpitzhafens, wo der jetzige Platz für Wohnmobile beheimatet ist, zu laufen. Hier dann die Wende und wieder zurück. Und dies insgesamt 4 mal. In diesem 3. Jahr wurde erstmals zusätzlich ein Viertel- (1 x hin + zurück) sowie Halbmarathon (2 x hin + zurück) angeboten und es wurde vorab mehr Werbung in den Medien von diesem Ereignis gemacht. Und schon nahmen auch viele hauptsächlich Kieler Läufer gerne dieses Angebot an. Kamen die 5 Finisher über 10,6 km und 47 Halbmarathonis schon fast ausschließlich aus Kiel oder deren Umland, kamen von den insgesamt 55 Marathonis 37 Finisher aus Skandinavien, größtenteils aus Schweden. Ich konnte mir das Rennen ganz gut einteilen, wie meine Aufzeichnungen belegen. Nach den genau 4 Minuten für das Angangsstück benötigte ich danach für die 8 Pendelstrecken 23:13 - 23:16 - 23:02 - 23:15 - 22:34 - 23:05 - 22:48 und 22:42 Minuten. Meine Endzeit betrug 3:08:15 Stunden, was einer km-Durchschnittszeit von 4:28 Minuten entspricht. Eine Siegerehrung fand danach nicht statt, weswegen ich erst später erfuhr, was diese Zeit wert war, als ich auf extra Anforderung erst 3 Wochen später von Horst Blöder vom ETV eine Kopie der noch per Hand geschriebenen Ergebnisliste für die Finisher der LG Albatros zum eigenen Vervielfältigen erhielt. Als Gesamt-5. war ich nach 4 Skandinaviern bester Deutscher geworden. Besiegt hatte ich alle anderen deutschen 16 Marathonfinisher. wie Frank Zimmermann, Uwe Cizinski, Rainer Westerhelweg, Hans-Joachim Meyer, Harald Petersen, Peter Ganer Dr. Rainer Birke, Matthias Kuchinke, Hans-Jürgen Koch, Peter Kost, Horst Preisler (675. Marathon!!), Rolf Neumann, Sigrid Eichner, Peter Neumann, Rüdiger Binsch und Gustav Hansen. Den Halbmarathon, wo mir die genaue Streckenführung nicht bekannt ist, gewann Ralf Teller vor Horst Fehlberg. Den 4. und 6. Platz belegten die Albatrosse Frank (1:32:19) und sein Vater Willi Viersbach (1:35:29). Die weiteren mir bekannten Finisher waren Helga Wiese (SVF-1:15:39), Sylvana Wildfang und Bernd Vogelsang (beide 1:52:13), Helle Madsen und Rainer Seemann (beide 1:57:03) und unser Albatros Jörg Schmahlfeldt (2:09:04). Dieser ersten Teilnahme sollten bis 2016 noch 15 weitere Finishes auf dieser Strecke, dem späteren so genannten FAMILA-Marathon, folgen.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 98


5. Schwansen-Lauf Rieseby am 22. März 

Genau ein Monat später meine vierte und letzte Teilnahme hier nordöstlich von Eckernförde. Ein Podestplatz war hier für mich, aber auch für meine Tochter Lena in früheren Jahren immer erzielt worden. Dieses strebte ich auch diesmal wieder an. Als Vergleichszeit konnte ich nur die 1995 gelaufene Zeit von 42:01 Minuten heranziehen, denn 1993 war ich nur die Kurzstrecke gelaufen und im vergangenen Jahr war die Strecke wegen Vereisung auf den Fahrradweg mit dann genauen 10 km statt 10,8 km verkürzt worden. Trotz der am gleichen Tag ausgerichteten DM im Halbmarathon in Neustadt an der Ostsee in der Lübecker Bucht konnte die Anzahl der Finisher auf der Langstrecke nach 110 im Jahr 1995 und nur 99 im Jahr 1996 diesmal wieder leicht auf 101 gesteigert werden. Zum Lauf selbst jetzt. Mein Anfangstempo der ersten 3 km konnte ich nicht ganz halten, so dass sich die Kilometerzeiten danach auf teilweise über 4 Minuten erhöhten. Mit meiner Endzeit von 41:14 Minuten und somit einem Schnitt von 3:50 Minuten war ich letztendlich dann aber doch mehr als zufrieden, denn es sollte mit einem 2. Platz (von 10) in der AK M45 hinter Eckard Graucob wieder zu einem Podestplatz reichen. Insgesamt sprang beim Sieg von Miguel Molero-Eichwein (34:40) ganz knapp vor Lars Franck (34:41) ein 16. Platz heraus. Neben mir war mit Siegfried Mischak nur noch ein weiterer, aber dafür ganz schneller Albatros im Ziel. Lief er als Gesamt-4. noch knapp am Podium vorbei, langte es in seiner AK M35 zu einem 1. Platz (von 12).

           


10. Kieler Hochbrückenlauf am 06. April

Sonnenschein und neue Teilnehmerrekorde zum Jubiläum unserer eigenen Veranstaltung. Eigenes Startverbot von uns aktiven Albis. 80 Mitglieder unseres Vereins, aber auch des befreundeten TuS Holtenau, waren sich als Helfer nicht zu schade, von einer eigenen aktiven Teilnahme abzusehen, um somit später ein gutes Feedback in der Presse und den Medien zu erhalten. Viele Streckenposten sind auf dieser knapp 30 km langen Strecke erforderlich, um die Aktiven nicht vom richtigen Kurs abkommen zu lassen. Nach Vorbesprechungen beim Albi-Helfer-Stammtisch knapp 2 Wochen zuvor begann die Veranstaltung am Samstag, dem Vortag, vormittags bereits um 8 Uhr erstmals mit dem Helferlauf über die gesamte Strecke, woran 16 Albis aktiv teilnahmen . Nachmittags um 13 Uhr hieß es dann auch für uns, sich als ehrenamtliche Helfer einzubringen. Regina schälte alleine 2 Stunden lang Äpfel und backte dann etliche Apfelkuchen für den Verkauf am Sonntag. Ich half bei jetzt widrigen Wetterbedingungen mit stürmischen Winden, kräftigen Schauern und ungemütlichen kalten Temperaturen u.v.a. beim Aufbau der Zelte für z.B. die Zielverpflegung oder dem Kuchenverkauf und dem Hin- und Aufstellen von Absperrgittern beim Zieleinlauf. Außenstehende können sich nicht vorstellen, an was alles gedacht werden muss. In der Turnhalle des Ernst-Barlach-Gymnasiums müssen die Bänke für die Aktiven zum Umziehen aufgestellt werden, die Tische für die Startnummernausgabe postiert werden und die gesamte EDV für die Zeiterfassung und dem Erstellen der Urkunden hergerichtet werden, um nur einiges zu nennen. Jetzt zum Sonntag, dem Lauftag: Das Wetter hatte sich mit viel Sonnenschein jetzt gebessert. Zwar noch ein kräftigerer Wind, der aber aus Nordwesten wehend, nicht auf dem Gelände des Geschehens, dem Sportplatz merkbar war. Auch für die Aktiven beim Laufen war diese Windrichtung die optimalste, zumal er die lange Distanz am Kanal zurück von Landwehr bis nach Holtenau von hinten kam oder nicht bemerkt wurde. Trotz des gleichzeitig stattfindenden Hannover-Marathons hatten sich gut 100 Teilnehmer mehr als im Vorjahr zu diesem Jubiläum angemeldet, der gerne als Vorbereitung für den einige Wochen später stattfindenden großen HH-Marathon genutzt wird. Um 9:45 Uhr erfolgt zuerst der Start für die Kurzstreckler über 15,7 km. Nach 54 im Vorjahr sollten in diesem Jahr 85 ihr Ziel erreichen. Der später auf 10 Uhr verschobene Start der Langstreckler wurde deshalb gewählt, weil somit nur noch die "ganz langsamen" Kurzstreckler bei km ca. 5 bei der "Schweinsgeige" von den Tempoläufern der Langstrecke getrennt und auf den richtigen Kurs gut sichtbar herausgefiltert werden können. 410 Aktive nach 360 im Vorjahr finishten über diese 28,65 km. Gut an kamen erstmalig die flotten Musikeinlagen aus einem Extra-Zelt und auch die informative Moderation von Kurt Kaschke. Neu im Programm war neben der Verlosung von Preisen (Uhren und Vasen) diesmal bereits eine direkt vor der Siegerehrung stattfindende Verlosung von einigen hochwertigen Preisen. Kleinere Pannen gab es auch, die aber hauptsächlich auf die wachsende Zahl der Läufer und Läuferinnen sowie der vielen Nachmeldungen zurückzuführen waren. Es wurde überall recht eng und die Kapazitäten hinsichtlich der Anzahl der Duschen und Toiletten müssen überdacht werden. Gewimmel vor der Halle und lange Schlangen beim Erbsensuppenausschank, wofür jeder Starter seinen Gutschein einlösen wollte. Auch sollte eine elektronische Zeiterfassung eingeführt werden, denn auch hier stoßen die Zähler mit den Zeit- bzw. Stoppuhren und dem Listenschreiben (Startnummernerfassung) an ihre Grenzen, denn da musste noch erheblich "nachgearbeitet" werden, weswegen sich die Siegerehrung unnötig hinauszögerte. Dieses konnte auch ich live miterleben, denn auch ich war als "Schreiber" beim Zieleinlauf nach dem Streckenpostendienst hier im konzentrierten Einsatz. Neben der wachsenden Quantität an Teilnehmern darf in Zukunft keinesfalls die Qualität leiden. Direkt nach dem Lauf war aber noch nicht Feierabend für uns Helfer, obwohl wir uns schon das eine oder andere Bierchen jetzt gönnten. Während meine Frau beim Kuchenverkauf und Kaffeeausschank half, begannen wir anderen z. B. schon mit dem genauso wichtigen Abbau der Poller, Begrenzungen und Zelte und deren Abtransport.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 56 - 60 - 60 - 66


9. Eckernförder Stadtlauf am 20. April

Morgens schien noch die Sonne und es versprach ein schöner Tag zu werden. Später zum Start um 13 Uhr kamen jedoch Wolken auf und auch ein unangenehm kühler Wind von vorne aus Norden an der Wasserseite her sorgte fast schon wieder für typisches Aprilwetter. Trotzdem war die Stimmung wie in den Vorjahren riesig, denn in der Innenstadt Eckernfördes ist auch an den Wochenenden immer was los. So wurde bei viel gutgelauntem Publikum in der Fußgängerzone zu den 2 mal 5 km-Runden gestartet. Mancher Marathon hätte gern solch eine Stimmung und Anfeuerung der Athleten durch die Zuschauer. Sieger wurde der deutsche Crossmeister der Junioren, Christian Güssow vom TSV Kronshagen, in 31:01 Minuten. Die Albis haben sich hier gut geschlagen. Schade, dass es keine Mannschaftswertung gab, denn wir hätten mit unseren starken Leuten den 1. Platz geholt. Hier nun die Namen und Zeiten aller 10 Albis in der Reihenfolge des Einlaufs: Siegfried Mischak (34:44 - 1. M35 - 11. Gesamt), Frank Zimmermann (35:20 - 12. Gesamt), Benno Richter (36:37 - 1. M60 - 25. Gesamt - je oller, umso doller!), Norbert Wiesner (36:54 - 29. Gesamt), ich, Heinz Behrmann (38:27 - 6. M45 - 41. Gesamt), Gerd Kurschus (40:47 - 60. Gesamt), Peter Budzuhn (41:32 - 76. Gesamt), Uschi Schiweck (42:45 - 2. W40 - 101. Gesamt), Thorsten Themm (43:21 - 110. Gesamt) und Jörg Schmahlfeldt (1:00:15 - Gesamt 260.), der daraus einen Trainingslauf mit einem bekannten Neuling machte. Trotz des Konkurrenzlaufs in Bad Oldesloe über 25 km am gleichen Tag mit nur 2 Albis scheint Eckernförde damit die eindeutig attraktivere Veranstaltung gewesen zu sein. Ich selbst könnte zwar mit meiner Endzeit und einem Schnitt von 3:50,5 Minuten je km bei dem Gegenwind an der Wasserseite eigentlich ganz zufrieden sein, aber es war sicher noch eine bessere Zeit möglich gewesen, wenn ich zu Beginn mit Zeiten von 3:23, 3:34 und 3:42 nicht zu schnell angegangen wäre, denn danach hatte ich arg zu kämpfen und die km-Zeiten pendelten sich um die 4 Minuten ein. Immerhin konnte ich mich damit gegenüber dem Vorjahr mit 38:32 Minuten um einige Sekunden steigern. Diese Zeit reichte jedoch noch zum 41. (von 265) Gesamtplatz und 6. Platz (von 26) der AK M45. An die Zeiten der ersten beiden Teilnahmen 1989 mit 37:00 Minuten und 1991 mit 37:23 Minuten kam ich -damals einige Jahre jünger!- natürlich nicht mehr ran.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 67 - 78 - 85 - 65


12. Shell Hamburg - Marathon am 27. April

Das Dutzend wollte auch ich natürlich vollmachen und hier wieder finishen. Alle Jahre wieder lockt die Hansestadt ca. 10.000 Aktive. Ganz genau gab es diesmal 10.005 Anmeldungen, wovon 9.006 über die Startlinie gingen und 8.707 (87%) tatsächlich finishten. Damit das drittgrößte Starter- und Finisherfeld seit Beginn. Erfreulich auch, dass der Frauenanteil zum 4. mal in Folge von 11,4 auf jetzt 12,8 % stieg. Hunderttausende begeisterte Zuschauer an den Straßenrändern feuern die Läufer(innen) vom Start bis zum Ziel an. Auch bei den Albatrossen steht diese wunderschöne Laufstrecke hoch im Kurs. Nicht anders ist die diesjährige Rekordbeteiligung der Albis zu erklären. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Panoramaausblicke können allerdings sicher nur all diejenigen würdigen, die von vornherein dieses Event als Genusslauf ansehen und nicht nach einer persönlichen Bestzeit schielen. Viele Aktive -und Passive!- stimmen sich schon am Vortag mit einem Besuch der Marathonmesse ein, wo viele nach einem "Schnäppchen" Ausschau halten. Wer samstagsmorgens rechtzeitig anreiste, konnte vor der Teilnahme am Frühstücksbüffet schon am Frühstückslauf teilnehmen. Das schöne Wetter mit Sonnenschein ließ diesen ca. 6 km langen gemütlichen Lauf um die Binnenalster herum, die Mönckebergstraße entlang und am Rathaus vorbei zu einem farbenfrohen Augenschmaus werden. Die Kartoffelparty am Nachmittag dürfte zur Auffüllung der Kohlehydratreserven für 42,2 km am nächsten Tag jedoch kaum ein Albi gereicht haben. Das Bier dazu kann zwar die Stimmung retten, verursacht aber neuen Appetit. Dieses ist also das "normale" Programm, wie auch ich es in den vergangenen Jahren so miterlebt habe. Dieses Jahr war ich bereits am Freitagmittag mit meinem Arbeits- und Laufkollegen Eckardt Matthiesen nach Hamburg zur Marathonmesse gefahren, wo ich mich u. a. mit vielen Ausschreibungen von Laufwettkämpfen eindeckte und auch Startunterlagen von anderen Albis abholte, die ich dann noch am Abend persönlich diesen vorbeibrachte. Am Samstag war ich dann noch einmal in Hamburg. Diesmal nahm ich bei schönstem Wetter meine Frau mit. Nach dem Frühstück auf der Messe genossen wir die Pflanzen- und Blütenpracht im angrenzenden Park "Planten und Blomen" und die Sehenswürdigkeiten in der Einkaufscity wie Binnenalster, Rathausplatz und Mönckebergstraße. Nachmittags nach der Teilnahme an der Kartoffelparty fuhren wir zurück nach Kiel. Regina kochte mir noch zwei große Portionen Nudeln und danach packte ich schon meinen BILD-Kleiderbeutel für den Wettkampftag, denn am Sonntagmorgen machte ich mich bereits um 6 Uhr auf den Weg zu Eckart Matthiesen, mit dem ich wieder in seinem Passat mitfahren konnte. Weil wir früh dranwaren, fanden wir auch noch relativ nah am Fernsehturm einen kostenlosen Parkplatz. Am Sonntagmorgen herrschte in den Messehallen wie immer nervöses und hektisches Gewimmel. Aber wie vorher besprochen trafen wir Albis uns fast alle am vereinbarten Treffpunkt. Viele andere hatten statt des Pkw´s diesmal die kostengünstige Variante mit dem Wochenendticket der Bahn für die Anreise gewählt, womit sie sogar schon am Samstag zur Marathonmesse und allem was dazugehört gelangen konnten. So konnte sich sogar mehr als ein Bier gegönnt werden! Dies als Überlegung fürs nächste Jahr!?. Jetzt aber weiter zum Lauf selbst, denn zum Start um 9 Uhr als Überraschung diesmal kein schönstes "Kucklick"-Wetter. Auch kein Wunder, denn der Cheforganisator selbst hatte die Leitung nach dem 11. Event im Vorjahr in andere Hände gegeben. Es war bedeckt und recht kühl. Natürlich gut für alle "Bestzeitenjäger". Aber der kalte Wind aus Ostsüdost bei Temperaturen von nur 7 Grad beim Start und 12 Grad 4 Stunden später bei teilweise leichtem Regen dürfte wie auch mir diesen Athleten an den Oberschenkeln unterwegs unangenehm zu schaffen gemacht haben. Vor allem von Kilometer ca. 6 bis 13 spürte ich dieses, als es an der Elbe von Othmarschen bis zum Blumengroßmarkt vor dem Hauptbahnhof gen Osten ging. Es ist mit Sicherheit entlang der Strecke in diesem Jahr viel weniger getrunken worden. Ich hatte mir eine Zeit von ca. 3.10 Stunden vorgenommen. Eine bessere Zeit oder sogar noch einmal wie 6 Monate zuvor in Bremervörde eine Zeit von unter 3 Stunden erschien von vornherein unrealistisch, denn dafür war ich doch nicht gewissenhaft genug ernährungs- und trainingsmäßig vorbereitet. Das erste Kilometerschild habe ich übersehen und war dann erschrocken über meine Zeit von 8:14 Minuten nach dem 2. Kilometer, was auf eine Endzeit von 2:54 Stunden hinauslaufen würde. Eindeutig zu schnell, prophezeite mir meine Erfahrung aus vielen vorherigen Wettkämpfen. Dieses Tempo versuchen durchzulaufen, würde auf dem letzten Drittel nur zu einem schlimmen quälenden Leistungseinbruch sorgen. Also runter vom Tempo. Etliche Läufer zogen an mir vorbei. Ich ließ sie aber gewähren. Dann glich sich deren Lauftempo meinem gewünschten Tempo an und ich lief im Pulk mit. Ich traf so nach Kilometer 6 auf einen mir schon vom Gesicht her bekannten Läufer mit einem Shirt von "Spiridon Schleswig" wieder. Ich kam mit ihm ins Gespräch, zumal ich schon öfter in Schleswig den Stadtlauf gefinisht hatte. Es war der starke gute Wolfgang Flieger, der heute nur einen schnelleren Trainingslauf hier bestreiten wollte. Wir unterhielten uns kurzweilig und sollten tatsächlich bis zum Ende zusammenbleiben und gemeinsam durchs Ziel laufen. Wolfgang noch ganz frisch im Ziel dabei, aber für mich war es mit guten 3:07.19 Stunden das Optimum gewesen. Wir waren konstante Kilometerzeiten gelaufen, wie auch die 10-km-Zwischenzeiten von 43:45 + 44:49 + 44:58 + 44:15 auf der Urkunde aussagen. Auch die letzten 2,2 km leicht bergauf Richtung Ziel und Fernsehturm konnte ich mit gestoppten Kilometerzeiten von 4:24 und 4:22 Minuten sowie 42 Sekunden für die letzten 195 m mein Tempo halten. Ich war sehr zufrieden und glücklich mit dieser Zeit, auch wenn sie 10 Minuten langsamer war als noch ein halbes Jahr zuvor in Bremervörde. Nach der Zielverpflegung mit dem begehrten Freibierstand, Kleiderbeutel abholen ging es zum Duschen mit warmen Wasser. Hier spürte ich schmerzhaft eine große Blase am großen Zeh, der ich erst zweit Tage noch schmerzhafter den Druck nahm und öffnete. Auch die Fersen verursachten am Tag nach dem Lauf beim KN-Zustellen Tag erhebliche Schmerzen. Ich begab mich wieder zum sogenannten Albi-Treffpunkt, wo erst danach die vielen weiteren Albis so nach und nach eintrafen und erzählten, wie zufrieden sie waren oder wieso nicht das gewünschte Resultat heraussprang. Mein Fahrer und Kollege Eckart Matthiesen zum Beispiel musste in der Nähe des Hauptbahnhofs bereits bei km 13 den Lauf verletzungsbedingt beenden. Insgesamt 23 Finisher konnte die LG Albatros Kiel ausweisen nach dem Vorliegen der dicken Ergebnisbroschüre einige Wochen später. Hier nun die Namen und Zeiten in der Reihe des Einlaufs: Norbert Wiesner (2:48:38 - 1:23:29/1:25:09 - persönliche Bestzeit!), Siegfried Mischak (2:49:50 - 1:21:41/1:28:09 - 1. Marathon überhaupt!), Frank Zimmermann (2:59:01 - 1:26:46/1:32:15), Johannes Feldhusen (2:59:05 - 1:27:02/1:32:02), Holger Ohm (3:06:52 - 1:31:32/1:35:19), Uwe Cizinski (3:07:10 - 1:33:34/1:33:36 - persönliche Bestzeit!), Heinz Behrmann (3:07:19 - 1:33:27/1:33:51), Thorsten Themm (3:15:14 - 1:40:04/1:35:09!), Ursula Schiweck (3:20:03 - 1:40:12/1:39:50), Kai Möller (3:22:32 - 1:29:38/1:52:54!), Hans-Hermann Ott (3:38:01 - 1:41:13/1:56:48), Klaus Hüser (3:39:14 - 1:53:00/1:46:14!), Oliver Roggensack (3:40:50 - 1:47:44/1:53:05), Ulrich Kluge (3:46:54 - 1:49:41/1:57:13), Siegfried Eckebrecht (3:58:24 - 1:53:21/2:05:03 - sein 1. Stadtmarathon!), das Trio mit Siegfried Schmitz, Sylvana Wildfang (1. Marathon überhaupt!) und Gerhard Marquardt (alle 3:59:50 - 1:59:33/2:00:17), Jörg Schmahlfeldt (4:06:29 - 1:59:33/2:06:56), Heleena Keski-Kujala Ott (4:08:56 - 1:56.14/2:12:42), Ronald Wieczorek (4:10:05 - 1:59:15/2:10:49), Lothar Gehrke (4:13:37 - 2:01:56/2:11:41) und Gustav Hansen (4:25:05 - 1:59:12/2:25:52). Nur am Rande noch zu allerletzt: Für die Albi-Infos 2 und 3 lieferte ich dem Macher Rainer Först den Bericht und die Ergebnisse, woraus dieser Bericht hier überwiegend entstanden ist. -- Nachtrag: So schnell sollte ich danach nie wieder einen Marathon finishen!

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 95


 25. Rennsteig - Marathon am 24.05.1997

Die 2. Jahresfahrt der LG Albatros -organisiert von Eckart Nicolaus- führte uns vom 21. bis 25. Mai in den Thüringer Wald mit dem größten Crosslauf der Welt, dem Rennsteiglauf mit seinen 3 Distanzen vom Halbmarathon bis zum Supermarathon mit 75 km. Hatte ich die erste Jahresfahrt im vergangenen Herbst noch nicht in ganzer Länge und alleine miterlebt, war diesmal auch meine Ehefrau und Neumitglied von Anfang bis zum Ende bei diesem Jubiläumslauf dabei, wobei wir diesen 5 tollen Tagen noch 3 weitere Tage dranhängten. Unseren Kindern hatten wir im Vorfeld das Essenkochen gelehrt und so trauten wir uns erstmals, sie für den langen Zeitraum von 8 Tagen allein zu Haus zu lassen. Sollte auch alles gut klappen! Die Verbindung zu Ihnen bestand dabei nur darin, dass wir sie ein paarmal aus einer Telefonzelle in unserem Unterkunftsort Geschwenda anriefen, denn ein Handy bzw. ein Telefon in der Wohnung im Urlaub hatten wir damals noch nicht. Und Internet ect. hatten wir ebenfalls nicht. Hier nahe Ilmenau bestanden unsere 4 Wände aus einem kleinen gemütlichen Gartenhäuschen. Sehr still am Waldrand gelegen, aber bei ungünstigem Wind zog ein gewisser Duft von Schweinehaltung etwas unangenehm in unsere Nasen. 

Jetzt aber von Anfang an: Am 20. Mai hatten wir unsere Sachen für die Reise gepackt und waren noch mal mit den Essen bei Lasani in der Gutenbergstraße Pizzaessen gewesen. Am nächsten Tag, am Mittwoch, brachen wir bei strömenden Regen bereits um 5:15 Uhr mit unserem Golf II auf. Gottseidank wurde es hinter Hamburg dann trocken und wir gelangten problemlos nach Eisenach. Hier war noch Zeit genug für eine Stadtbesichtigung und um etwas zu essen, bevor es zur vereinbarten Zeit um 14 Uhr zum großen Zusammentreffen und "Hallo" der über 30 Albis oben bei der Wartburg kommen sollte. 

 

Wir waren sogar vor der Zeit oben auf dem Parkplatz angelangt, aber kein Albi außer Uschi und Gerhard Schiweck, die zusammen mit uns dort ankamen, weit und breit mehr zu sehen. Na sowas! Wir guckten uns noch hier und da um, aber nix da, nur Autos mit Kieler Kennzeichen waren schon zu Genüge zu sehen. Also machten wir uns jetzt auf zum Eingang der Wartburg. Hier erfuhren wir, dass die Führung für uns Albis -vorgesehen war 14:30 Uhr- schon seit geraumer Zeit im Gange war. Wir lösten sogar noch einmal verärgert Eintrittskarten nach (ohne Gruppenermäßigung) und fanden dann auch kurze Zeit später unsere Gruppe und taten unseren Unmut kund. Welche Ausrede Eckart hierfür hatte, ist mir leider nicht mehr bekannt. Jedenfalls fanden wir das Verhalten nicht in Ordnung, wie uns in Erinnerung blieb. Nach der Führung und Besichtigung ging es im Konvoi fast 2 Stunden lang unter der Führung des kundigen Klaus Hüser weiter über Land- und Bundesstraßen nach Geschwenda. In ewiger Erinnerung bleibt uns da das Mitansehen des Überfahrens einer kleinen Katze direkt vor uns. Nach dem Empfang in der Heimatstube, dem Fremdenverkehrsbüro dieses kleinen Dorfes, wurden wir auf die anwesenden Vermieter der Zimmer bzw. Wohnungen verteilt. Unseren netten Gastgebern, dem Ehepaar Wollenschläger, folgten wir so zu dem heimeligen kleinen Gartenshäuschen. Nach dem Auspacken machten wir uns zu Fuß auf den Weg ins Tal zum Gasthaus "Zum Rasen" zum Essen, Informationsaustausch und fußballgucken. Letzteres bleibt mir bis heute in Erinnerung, denn erstmals gewann mit Schalke 04 ein deutscher Verein den Europaleaquetitel. Es wurde ein langer denkwürdiger Abend, denn nach Verlängerung und einem spannenden Elfmeterschießen konnte sich Schalke 04 gegen den Favoriten Inter Mailand durchsetzen. Das günstige Bier hier in dem neuen Bundesland -ich glaube 2,50 DM für 0,5 l- floss jedenfalls in Strömen. 

Aber am nächsten Tag, dem Donnerstag, waren wir nach einem tollen Frühstück bei Wollenschläger´s doch wieder fit, um uns für die nächste Konvoifahrt zu treffen, um zur Klassikerstadt Weimar zu gelangen. Die Fahrt im Konvoi zog sich lange dahin, weil ja auch die hinteren Fahrzeuge immer wieder nach Ampeln und Kreuzungen erst wieder den Anschluss finden mussten. Generell nicht zu empfehlen, aber Navis ect. gab es damals ja noch nicht. Jedoch würde ich Einzelfahrten anhand guten Kartenmaterials und Wegweiser dorthin immer vorziehen, da zudem in allen Fahrzeugen es genügend Co-Piloten als Hilfestellung gab. Angedachter Treffpunkt zur Führung durch einem uns schon dort erwartenden Albi und Weimar-Experten war ein Friedhof. Aber auch dieses Zusammentreffen klappte nicht reibungslos und die Führung selbst blieb leider nicht nur uns hinter unseren Erwartungen zurück. Abends wieder zurück in Geschwenda war es von unsererem Häuschen nicht weit zum "Kickelhähnchen" zum gemeinsamen Abendessen um 20 Uhr mit einem wieder geselligem Gedankenaustausch. 

Der nächste Tag, der Freitag, war zum Ausruhen gedacht, um für den Wettkampf am nächsten Tag fit zu sein. Die meisten genossen eine Wanderung durch die Geschwendaerer Flur. Meine Frau und ich hatten uns aber bereiterklärt, in südöstliche Richtung nach Neuhaus, dem Startort des Marathon´s zu fahren und für alle marathonlaufenden Albis bereits die Startunterlagen abzuholen. Auf dem Hinweg statteten wir schon mal Bad Blankenburg einen Besuch ab. In Neuhaus selbst schauten wir uns auch schon mal ausführlich um, um bereits Kenntnis zu haben, was uns Aktiven hier vor und beim Start so erwartet. Beeindruckt hat uns auch eine schöne alte Holzkirche. Da noch Zeit war bis zum gemeinsamen Nudelessen abends um 18 Uhr im Gasthof "Diemelsee" in Geschwenda, fuhren wir noch nach Schmiedefeld, dem gemeinsamen Zielort aller 3 Distanzen und machten uns dort bereits etwas ortskundig. 

Der Wettkampftag am Samstag: Hierzu gebe ich meinen in der Albi-Info-Sonderausgabe erschienenen Bericht ganz einfach wortgetreu wieder: Wir mussten mit Start um 9 Uhr nicht so früh aus den Federn wie die Super- und die Halbmarathonis mit dem Start um 6 Uhr bzw. 7:30 Uhr. Unsere später in Schmiedefeld, dem Zielort, uns betreuende Frauen Ulrike Nicolaus, Karin Kloth und Regina Behrmann waren sich nicht zu schade, mit uns früh aufzustehen und uns 6 Aktive mit Abfahrt um 6:30 Uhr bei frischen 5 Grad Celsius frühmorgens nach Neuhaus, dem Startort, zu transportieren. Immerhin war es trocken und so sollte es auch bleiben. Hauptfrage unter den 3.191 Teilnehmern und später 2.746 Finishern vor der Abgabe der Kleiderbeutel war die Problematik: "Was ziehe ich drunter an!?" Ein außergewöhnliches Bild und Hörgenuss bot der Starterblock daher um 9 Uhr, als man sich gemeinsam mit Gesang beim "Rennsteiglied" und "Schneewalzer" warmschunkelte . Nach dem Start ging es durch den Ort erst mal 600 m mit 10 % Steigung bergauf. So schnell wollte man eigentlich noch gar nicht ins Schnaufen kommen. Auch die nächsten 5 km auf der Straße führten weiter leicht bergan. Viele -auch ich!- dürften hier bereits den Grundstein für das spätere "Verrecken" gelegt haben, nur um eine gute Ausgangsposition zu erlangen, weil es danach auf den schmalen Wegen des Rennsteiges nicht mehr so einfach mit dem Überholen ist. Jetzt geht es bei voller Konzentration über Stock und Stein, Wurzeln und andere Unebenheiten. Viele Blicke in die Natur und schöne Landschaft waren leider nicht immer möglich. Am anstrengendsten waren die langen Anstiege. So etwas kennen wir Flachlandtiroler genauso wenig wie die langen Gefällstrecken. Bereits vor der Halbmarathondistanz merkte ich dass das angeblich ruhige Tempo von Norbert Wiesner, mit dem ich bereits bei der ersten Jahresfahrt auf Usedom 8 Monate zuvor zusammengelaufen war, doch zu schnell für mich war und drosselte das Tempo, um später keinen Totaleinbruch zu erleiden. Aber ab km 25 wurden die Beine langsam doch immer schwerer. Km 29 bescherte uns endlich mal wieder eine der doch recht weit auseinanderliegenden Verpflegungs- und Getränkestationen mit Tee, Wasser und dem traditionellem Haferschleim. Bei km 32 erreichten wir den recht steil bergauf führenden Burgberg, wo ich einige Gehphasen einlegen musste. Von km 30 bis 35 hatte ich nur noch einen 6-er Schnitt halten können und ich sehnte das Laufende herbei. Bis auf den letzten Kilometer geht es zwar 6 km vorwiegend leicht bergab, aber auch dieses fiel mir jetzt bei meinem 30. Marathonlauf schwer. Von weitem hören wir schon die ausgelassene Feierstimmung auf dem großen Zielgelände. Die Sonne schien wolkenlos von oben herab und Regina sollte sich sogar einen Sonnenbrand einfangen. Es wurden die letzten Rerserven mobilisiert, um sich nicht vor dem großartigen applaudierenden Publikum und vor allem dem gesamten Albi-Anhang, schon von weitem an der großen Albi-Fahne zu erkennen, zu blamieren. Nach dem Abklingen schmerzhafter Wadenkrämpfe bei mir im Ziel und dem Duschen auf einer großen Wiese in freier Natur suchten wir die Nähe unserer allmählich immer größer und lauter werdenden Albi-Truppe. Nun wurde über das Erschwernisse dieses herrlichen schweren Landschaftslaufes bei einem verdienten Köstritzer Bier gefachsimpelt. Hier die Ergebnisse der 43,1 km-Marathon-Läufer unseres Vereins. Norbert Wiesner hatte sein Anfangstempo tatsächlich bis zum Ziel konstant halten können und kam mit 3:21:25 Stunden gut 16 Minuten vor mir -Heinz Behrmann- mit 3:37:51 Stunden ins Ziel beim, was, wie später aus der Ergebnisliste entnahm, zum 29. von 384 Platz der AK M45 geführt hatte. Auf Ulrich Kluge (4:16:02) folgte 7 Minuten später Eckart Nicolaus (4:23:33). Aber auch Dietrich Treichel (4:48:48) und Gustav Hansen (5:02:18) waren stolz, das Ziel erreicht zu haben, womit sie noch längst nicht zum Ende des Läuferfeldes bei einem Limit von 9 Stunden gehörten. Über die Halbmarathondistanz mit 4.006 Teilnehmern und 3.373 Finishern ab Oberhof mit dem frühen Start bereits um 7:30 Uhr kamen Benno Richter (1:38:07), Waldemar Przygodda (1:52:52) sowie Eckhard Matthiesen zusammen mit Gerhard Marquard (beide 1:56:39) glücklich ins Ziel, waren doch alle im Vorwege verletzt gewesen und waren sich nicht mal sicher, überhaupt ein Finish zu erreichen. Jetzt aber zu dem sogenannten langen Kanten mit 1.630 Anmeldungen und später 1.332 Finishern, dem Supermarathon mit Start um bereits 6 Uhr erstmals direkt auf dem Marktplatz in Eisenach und nicht der bereits 300 m höher gelegenen "Hohe Sonne". Wie es sich für die LG Albatros Kiel als Ultralaufverein gehört, meldeten bereits im Vorwege für diese lange Distanz von diesmal 76 km 11 Albis, denen der 916 m hohe "Inselberg" und der 982 m hohe "Große Beerberg" nicht schrecken konnte. Sie alle sollten den schwersten und längsten Crosslauf Europas auch erfolgreich  finishen. Hier die Reihenfolge des Einlaufs: Johannes Feldhusen (6:57:07), Gerd Kurschus (7:09:45), Holger Ohm (7:33:08), Ursula Schiweck (7:46:18 - 2. W40), Siegfried Schmitz (8:45:38), Rosemarie von Kocemba (8:57:46), Siggi Eckebrecht (9:01:56), Klaus Hüser (9:06:55), Peter Kaers (9:33:30), Lothar Gehrke (9:40:47), Karl-Heinz Jost (10:40:10).

Nach dem äußerst erfolgreichen Wettkampf waren wir alle froh, als endlich die gemeinsame Grillfete im Sportverein von Geschwenda begann. Alles war von der Familie Belau hierfür organisiert worden. Es war von 4 Sorten Bier, verschiedenen Thüringer Bratwürsten, leckeren Salaten und verschiedenen Thüringer Spirituosenspezialitäten alles vorhanden. Gut an kam auch die Vorführung von 15 Mädchen einer Thüringer Trachtengruppe. Dann kam es zur Bekanntgabe der Gewinner eines bereits lange vor der Reise bekanntgegebenen Quiz u. a. mit Fragen zum Rennsteig, zu Thüringen und anderen Laufveranstaltungen. Im Vorwege hatten Regina und ich diese Fragen akribisch sicher richtig gelöst und wir hörten, dass viele andere falsche Antworten abgegeben hatten oder einige Fragen gar nicht beantwortet hatten. Wir warteten gespannt auf die Auflösung und waren sicher, zu den ersten Siegern zu gehören, wofür es natürlich die besten Preise gab. Als jedoch alle möglichen Namen von Eckarts "Liebsten" zuerst und wir so ziemlich als letzte mit aufgerufen wurden, hat uns das sehr geärgert. Regina und mir wurde klar, dass hier eine gewisse Klüngelei im Spiel gewesen sein muss. Wir haben uns aber nix anmerken lassen, um keinen Streß an diesem Abend zu verbreiten. Nächsten Tag sagten wir uns dann "Schwamm drüber" und vergessen. Außerdem war am nächsten Tag sowieso Heimreisetag für die allermeisten Albis. Ärgerlich aber auch, was wir uns im Gegensatz zu anderen für Mühe gemacht hatten, alle Fragen richtig zu beantworten. Zu gerne hätten wir alle Antwortbögen der anderen Albis noch mal gesehen und auf ihre Richtigkeit überprüft, zumal es auch keine Auflösung zu den einzelnen Fragen gab!

Regina und ich hängten danach noch -wie geplant- 3 Tage Erholung im Thüringer Wald dran und erfreuten uns bei schönstem Wetter an Wanderungen auf den Gehlberg und im Schwarzatal sowie an den Sehenswürdigkeiten der Sitzenburger Porzellanmanufaktur, den Glasbläsereien in Lauscha und der Stadt Schmalkalden, wo wir zudem im "Zum grünen Tor" unseren 20. Hochzeitstag angemessen feierten. Es sollte noch lange nicht das letzte mal gewesen sein, wo wir im Thüringer Wald Urlaub genießen und auch den Rennsteiglauf finishen sollten. Auch u.a. den 25. und 30. Hochzeitstag sollten wir hier im Thüringer Wald erleben und wird uns in ewiger schöner Erinnerung bleiben.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 30 - 78 - 75 - 65


 7. Intern. 100-km-Lauf Neuwittenbek mit 10 x 10-km-Staffelwettbewerb am 21.06.1997

Für mich begann die Veranstaltung bereits am Vortag von 14 bis 18 Uhr als Helfer mit dem Aufbau der Zelte, Vorbereiten von Absperrungen und dem Kreiden der Strecke, wobei uns kräftige gewittrige Wolkenbrüche überraschten und zeitweise den Gettorfer Weg bei der "Linde" überschwemmten. Der Wettkampftag begann für mich auch mit einem solchen: Als 2. Staffelläufer löste ich Ulrich Kluge nach 44:36 Minuten ab und lief selbst die 10-km-Runde in für mich zufriedenen 40:36 Minuten, obwohl ich die letzten Kilometer ganz schön "knautschen" musste. Als meine Ablösung Jörg Schmahlfeldt pünktlich zur Stelle und unterwegs war, waren Regina und ich uns wieder nicht zu schade, zum Gelingen der Veranstaltung als Helfer bei dem Zählen und Aufschreiben der Staffelläufer zu helfen. Erst abends um 18:45 Uhr war unser Einsatz in Neuwittenbek beendet. Für den Abbau am Sonntag hatte ich mich diesmal jedoch abgemeldet. Zu dem Staffelwettkampf gebe ich hier ganz einfach den Albi-Info-Bericht von Rainer Först wieder. Jetzt aber zum 100 km-Lauf selbst. Einiges war ungewohnt gegenüber dem Vorjahr. Um der Dichte von Veranstaltungen im Herbst zu entfliehen, hatten wir uns das erste Kieler-Woche-Wochenende im wettkampfarmen Sommer ausgesucht. Dieser ungewohnte Termin wurde aber auch nicht von den Aktiven Ultraläufern angenommen. Das Läuferfeld war mit 56 Einzelstartern über 100 km, 33 über 50 und 40 Staffeln das bisher kleinste, das in Neuwittenbek an den Start ging. Auch die Witterungsbedingungen waren mitten im Sommer anders als sonst Ende September. Helligkeit von frühmorgens bis spätabends, aber leider auch das berüchtigte regenschaurige feuchte Kieler-Woche-Wetter mit Regenschauern hielt Manfred Murk nicht davon ab, den Landesrekord um fast 7 Minuten auf die erstklassige Zeit von 6:48:53 Stunden zu verbessern und die bisherige deutsche Bestleistung nur um lediglich 17 Sekunden zu verfehlen. Gut aber auch, dass die Temperaturen sich mit bis höchstens 20° C. jetzt mitten im Sommer zurückhielten. Bei den Frauen dominierte erneut Anke Drescher mit einer Zeit von 8:15:13 Stunden. Im Gefolge dieser Spitzenathleten waren viele persönliche Bestleistungen und erfolgreiche Hunderter-Premieren zu verzeichnen. Nur 15 Starter über 100 km mussten aufgeben, darunter auch unsere Uschi Schiweck. Auch Horst Preisler gehörte wieder bei seinem insgesamt 714. Marathon-und mehr-Lauf zu den Finishern. Von 15 Schleswig-Holsteinern gehörten 7 der LG Albatros Kiel an, womit Gerd Kurschus (8:40:31), Johannes Feldhusen (8:54:13) und Holger Ohm (9:30:27) den SH-Landesmeistertitel in der Mannschaft von der SV Friedrichsort vom Vorjahr zurückholen konnten. Unsere beiden Zweitalbis Uwe Cizinski (8:44:44) und Harald Petersen (9:17:51) stellten persönliche Bestleistungen auf, was auch Frank Zimmermann (9:40:28) gelang. Am längsten genoss Lothar Gehrke (11:29:35) diese 10 Runden, die er immer gut gelaunt gleichmäßig, eingehüllt in Regenkleidung mit Walkman im Ohr, abspulte. Der junge 24-jährige Neualbi Thorsten Themm sammelte Erfahrung und beendete den bis dato längsten Lauf nach 60 km und 6:21:57 Stunden. Klaus Hüser (4:35:12) schaffte im Gegensatz zu Klaus Kietzer die von vornherein vorgenommenen 50 km. 

 

Diese schaffte im Rahmen einer Staffel für den TuS Holtenau auch Siggi Schmitz (4:46:29) als Vorbereitung für einen 24-Stunden-Lauf. Organisatorisch verlief das gesamte Wochennende ohne nennenswerte Pannen ab und insbesondere der sensible Bereich der EDV lief nach der Premiere im Vorjahr unter der neuen Leitung von Peter Kaers jetzt reibungslos. Wir erhielten viel positives Feedback. Es war eine gelungene Generalprobe für 1998, wo wir erneut die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften übertragen bekommen haben. Hier nun die mir von Rainer Thies (TuS Holtenau Kiel) zur Verfügung gestellte Ergebnisliste!

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 24 - 70 - 60 - 70


13. Schweriner 5-Seen-Lauf am 05. Juli

Wie der Rennsteiglauf Mitte Mai im Süden konnte auch dieser Klassiker der Laufszene im Sommer -immer am 1. Sonntag im Juli- im Norden der damaligen DDR seinen Bekanntheitsgrad beibehalten. Der dritte Kultlauf war im Herbst immer Mitte Oktober in der Republikmitte der Harzgebirgslauf, wofür ich mich auch schon angemeldet hatte, um danach stolz behaupten zu können, ich habe die komplette DDR-Nostalgie noch einmal fühlen dürfen. Alle Läufe haben, wie ich bereits in den Vorjahren den Laufmagazinen "Spiridon" und "Laufzeit" entnehmen konnte, nix von ihrem Glanz verloren. Dies empfanden in diesem Jahr auch die 2.000 Teilnehmer beim Start direkt vor dem Schweriner Schloss über die 3 angebotenen Distanzen von 10 und 15 und 30 km. Bei schönstem Wetter war das Schloss eine prachtvolle beeindruckende Augenweide. Ich hatte mich für die längste Distanz von 30 km entschieden, liebte ich doch mit der Zeit die längeren Distanzen mehr als die kürzeren stressigen Strecken. Da der Start erst um 10 Uhr bevorstand, genügte eine Anreise am gleichen Tag mit Abfahrt aus Kiel um 6 Uhr. Das Wetter sollte schön, aber auch sehr warm werden. Nach dem Erhalt unserer Startunterlagen am Schloß fuhren wir unseren Pkw  jetzt bereits zum einige Kilometer entfernten Ziel in Lankow und fuhren von dort mit dem Bus zurück zum Start. Bei mitschunkelnder Lifemusik unter den Klängen von "Life is Life" wurden wir auf die Reise geschickt, nachdem wir die Kleiderbeutel in Shuttle-Pkw´s deponieren konnten. Nach dem Durchlaufen des bezaubernden großen Schloßparks gelangten wir bald an den Schweriner See. Verschiedene km-Schilder mit höheren Zahlen tauchten auf, die ich zuerst nicht richtig zuordnen konnte. Erst beim Schild "27 km" dämmerte es mir, dass damit die noch vor mir liegende Distanz gemeint war. Beim Blick auf die Lauf-Stopp-Uhr war ich über die mäßigen 13:18 Minuten doch etwas überrascht, hatte ich doch bis hierhin das Gefühl gehabt, einen ca. 4-er Schnitt gelaufen und damit zu schnell für die ersten 3 km angegangen zu sein. Ich sinnierte, warum mir die Frische heute fehlte, behielt aber mein Tempo bei. Ich machte mir aber schon Gedanken, nicht doch lieber vom Gefühl her etwas langsamer zu laufen und nicht nach der Uhr, zumal es mit 20 Grad im Schatten, aber gefühlt viel wärmer aufgrund der kräftigen Sonneneinstrahlung jetzt mitten im Sommer war. Tat es aber nicht. So kam es, wie es kommen musste. Ab der Hälfte des Rennens fühlte ich mich schließlich schon so kaputt und platt, dass ich abrupt das Tempo rausnahm und es mir auch egal wurde, dass sich km-Zeiten von über 5 Minuten je km einstellten. Dabei war die Strecke sehr abwechslungsreich ohne ätzende lange Geraden und verschiedenen Untergründen mit Panoramaausblicken auf den See, aber auch auf Wegen durch Waldgebiete. Gerade zum Ende hin auf den letzten Kilometern in den berüchtigten "Lankower Bergen" ging es dann auch noch einige Male zermürbend rauf und runter auf schmalen Pfaden über Hügelkuppen. Ich muss jedenfalls so schön kaputt ausgesehen haben beim Anstieg auf eine dieser Kuppen, dass mich im Vordergrund ein Fotograf des Laufmagazins "Laufzeit" groß als Titelfoto auswählte. Jedenfalls erinnere ich mich noch gut daran, dass ich schon weit vor dem Ziel die Beschallung durch Musik und des Moderators wahrnahm und dieses herbeisehnte. Dieser ca. letzte Kilometer war eine Qual und ich kämpfte, um nicht noch von mehreren ebenfalls erschöpften Läufern überholt zu werden. Endlich im Ziel. Die Zeit von 2:17:02 Stunden für 30 km war mir in dem Moment ganz egal. Jetzt nur noch die Zielverpflegung kosten und Duschen -wie beim Rennsteiglauf- unter freiem Himmel unter mobilen Duschen. Diese waren fast nicht notwendig, da gerade in diesem Moment ein kräftiger Regenschauer auf uns niederging. Frisch angezogen fuhren wir danach mit dem Auto zurück ins Zentrum, aßen gemütlich im Restaurant und genossen bei wieder schönstem Wetter die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt, wozu auch eine Runde um den Pfaffenteich nicht fehlen durfte. Ein großer Töpfermarkt auf dem Marktplatz interessierte uns heute weniger. Erst um 19 Uhr begaben wir uns auf den 2-stündigen Heimweg. Angekommen war die Grillparty bei unseren Nachbarn bereits in vollem Gange, wozu auch wir eingeladen waren. Anlass war die Verabschiedung deren Tochter Melanie als AuPair nach Brasilien. Als es in der späten Nacht um 2:15 Uhr zu Bett ging, war auch für uns ein 21-stündiger Tag ohne Schlaf ereignisreich zu Ende gegangen. Erst aus der zwei Wochen später bei mir eingehenden Ergebnisliste mit vielen Infos und Details zusammen mit der Urkunde erfuhr ich, dass sich die diesjährigen Streckenführungen und -längen verändert hatten. Die 30 km-Strecke war 400 m länger geworden. Diese Information war mir im Vorwege nicht bekannt. Sicherlich war hierauf vorher ausführlich vom Veranstalter darauf hingewiesen worden, aber ich habe mich wohl nicht genau informiert und die Infos hierüber gelesen, bin ich mir im Nachhinein sicher. Jetzt erst klärte sich so einiges im Nachhinein auf: Die Strecken-Kilometerschilder gaben ja immer die vollen noch vor einem liegenden Kilometer an. Dies bedeutete, dass ich beim km-Schild "29" schon 1,4 km statt genau 1 km absolviert hatte. Da mich die "mäßige" Zeit von schätzungsweise 5:30 Minuten nicht plausibel war, tätigte ich auch nicht die Zeitnahme für diesen Kilometer und benötigte noch weitere zwei Kilometer, bis mir so allmählich alles klar wurde. Ich war also tatsächlich doch so schnell wie vom Gefühl her. Dieses Missgeschick und mein dadurch verursachtes weiteres Renntempoverhalten war also letztendlich die Ursache meines ungewohnt heftigen Leistungseinbruches bereits zur Hälfte des Rennens. Das km-Schild "15" km -ich hatte also mit 15,4 km schon über die Hälfte geschafft-  stoppte ich mit 1:03:44 Stunden. Für die 2. Hälfte mit genau 15 km -also sogar 400 m weniger!- benötigte ich somit dann mit 1:13:18 Stunden fast 10 Minuten mehr. So einen Einbruch hatte ich bisher noch nie erlebt, der im Grunde genommen nur auf diese mich irreführenden winzigen 400 m mehr am Anfang zurückzuführen ist. Aus der Ergebnisliste war weiter zu entnehmen, dass es insgesamt 2.100 Anmeldungen gab. Von 905 über 10 km erreichten 806 das Ziel, von 540 über 15 km finishten 496 und von 655 über 30 km gab es 590 glückliche "Sieger". Für mich ergab sich damit  bei 72 Finishern in der Klasse M45 immerhin noch der 21. Platz. Neben mir war nahm noch unser Dauerläufer Lothar Gehrke (2:45:01 Std.) die 30,4 km unter Laufgummi. Als weitere Kieler entdeckte ich noch Rosemarie von Kocemba (2:50:26 - 3. W50) und den späteren Albi Richard Sachtleben (2:31:51). Sieger wurde übrigens mit großem Vorsprung der aktuelle Hochbrückenlaufsieger Michael Hass (1:38:35) aus Lütjenburg. Mit Heimo Wundram (1:57:46 - 1. M50), ebenfalls Lütjenburg,  und Lothar Steen (1:50:05 - 1. M40) aus Delve bei Heide konnten zwei weitere Schleswig-Holsteiner AK-Siege auf der längsten Strecke AK-Siege erringen. PS: In diesem Bericht habe ich einige Episoden aus meinem in der Albi-Info 3/97 erschienenen Bericht wiedergegeben.  

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 71 - 83


17. Großer Plöner See-Lauf am 30.08.1997 (+ 1. Kieler Fördelauf 54 km Bülk-Stakendorf)

8 Wochen später die 36,2 km lange Umrundung um den größten See Schleswig-Holsteins. Lena hatte ein komplett neu eingerichtetes Zimmer bekommen und wir hatten viel im Garten verschönert, wo wir unter anderem das Gartenhaus mit Regenrinnen versahen und eine Regentonne zum Wassersparen darunter aufstellten. Eine Woche vor meinem persönlich 6. Lauf um den Plöner See half ich Siggi Schmitz bei seinem von ihm organisierten Gruppen-Ultralauf über 54 km vom Bülker Leuchtturm einmal komplett rum um die Kieler Förde mit der neuen Klappbrücke über die Hörn bis zum Schönberger Strand bei Stakendorf in den Garten von Gerd Kurschus. Ich organisierte und versorgte die Aktiven mit Speis und Trank per Pkw an den sechs vorgegebenen Punkten, wo ich jeweils alles auf einen kleinen Tisch positionierte. Jetzt aber weiter zu meinem aktiven Lauf eine Woche später um den Großen Plöner See. 6 Jahre war es her, wo ich zuletzt dort gestartet war. Regina hatte ich dazu überredet, da das Wetter mitspielte, mich per Fahrrad hierbei zu begleiten. Mit Geduld und Überlegung schafften wir es, das Fahrrad in den Golf II zu verstauen. Um 10 Uhr war Start auf dem Marktplatz von Plön. Regina trieb mich vor sich her, um mir selbst das Tempo zu gestalten. Es war wohl so, dass es für Regina nicht zu langsam auf dem Fahrrad werden sollte, weshalb ich wohl schneller als gewollt diesen Lauf anging. Jedenfalls lief ich lt. meinen Aufzeichnungen bis km 10 Höhe Ascheberg einen 4:20-er Schnitt und spürte dann, das dies heute zu schnell war. Ich brauchte eine Regeneration und lief von km 10 bis 15 jetzt mit 5:10 Minuten 50 Sekunden langsamer je km. Ich erholte mich aber die ganzen noch vor mir liegenden 20 km nicht mehr richtig. Keine Zeiten mehr von unter 5 Minuten mehr je km und ich fühlte mich platt und kaputt und der Lauf machte mir keinen Spaß mehr. Aber einen Wettkampf ohne Finish zu beenden, kam für mich nicht in Frage. Dies hatte ich noch nie gemacht und wollte dies auch in Zukunft weiterhin vermeiden. Würde ich dieses ein erstes mal machen, würde ich es sicher auch in deren Zukunft eher mal in Erwägung ziehen. Ich wollte mir meinen Stolz erhalten, weiter behaupten zu können, noch nie einen Lauf ohne Not abgebrochen zu haben. Endlich bogen wir also in die Marktstraße in Plön ein und nach genau 36,164 km und 2:56:43 Stunden hatte ich ein weiteres Finish erzielt. Der Kilometerschnitt von 4:53 Minuten war natürlich nicht der Rede wert. Ich erinnere mich auch jetzt noch gut daran, dass Regina in der Nähe von Dersau im weichen Sand mit dem Fahrrad ins Rutschen kam und stürzte, wobei aber bis auf das Herunterfallen meiner mobilen Streckenverpflegung nix passierte. Aus den weiteren Tagebuchaufzeichnungen geht noch hervor, dass Regina abends unter Poschmerzen vom Sattel wegen des langsamen 3 Stunden andauernden Fahrradfahrens litt. Ich litt ebenfalls und zwar wieder unter Fersenschmerzen, die allmählich stärker werdend mich schon seit jetzt fast einem Jahr begleiteten und mittlerweile immer einige Tage brauchten, um wieder komplett zu verschwinden. Da ich leider nur im Besitz einer Urkunde bin und nicht einer Ergebnisliste, kann ich nicht feststellen und mich erinnern, welche anderen Albis ebenfalls dort an den Start dieses Landschaftslaufes gingen, zumal ich auch in der Albi-Info 3 und 4/1997 keine Notiz oder gar einen Bericht finden konnte. Da ich aber lt. meiner Urkunde rechts nur 12. in meiner Altersklasse geworden bin, ist nicht nur von einer guten Beteiligung insgesamt, sondern auch von einem Finish etlicher weiterer Albis auszugehen. Sollte jemand noch in dem Besitz einer Ergebnisliste oder eines Zeitungsartikels mit Ergebnissen sein, wäre ich sehr dankbar dafür, wenn er sich mit mir in Verbindung setzt.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 60 - 60 - 60 - 70 - 76 - 81 - 78 - 92


8. Friedrichsorter Straßenlauf am 06.09.97

Nur eine Woche später ein kürzerer Lauf über 12 km. Meine Fersen hatten sich kaum von den Strapazen und Schmerzen erholt schon der nächste, diesmal relativ kurze, aber dafür ja schnelle Lauf. Auch hier -wie vorher dem Plöner See-Lauf- war es bereits 6 Jahre her, wo ich 1991 bei meinem damaligen Verein selbst aktiv gestartet war. Start war im Gegensatz zu früher jetzt auf dem Sportplatz in der Nähe des Vereinsheimes. Dadurch war die Distanz jetzt auf genau 12 km vermessen worden. Ziel war weiterhin nach 3 Runden in der Friedrichsorter Fußgängerzone. Wie immer vor den Wettkämpfen die gleichen Gedanken: Wie bin ich drauf, wie gut und viel habe ich trainiert, wie gut war ich regeneriert von vorherigen Läufen und mit welchem Tempo kann ich das Rennen angehen, um auch angesichts des Profils und des Wetters gut und gleichmäßig über die Distanz zu kommen. Das Terrain kannte ich ja von früher gut und ich kann es hier vorwegnehmen, ich kam sehr zufriedenstellend mit relativ gleichbleibenden km-Zeiten für mich mit einer Endzeit von 48:52 Minuten, einem Schnitt von 4:04 Minuten je km, glücklich ins Ziel. Lagen die km-Zeiten runter an die Förde immer einige Sekunden unter 4 Minuten, nahm ich danach bei leicht ansteigendem Profil von der Förde wieder weg bis zur Klaus-Groth-Straße etwas Tempo raus und lief 4:10-er Zeiten. Bei 138 Zieleinläufen reichte die Endzeit zum 25. Gesamtplatz und als 3. (von 13) in der M45 zu einem Platz auf dem Podest. Vor mir konnten sich von der LGA nur Hans-Erich Jungnickel (41:40 - 1. M45 - für LAV Husum startend), Johannes Feldhusen (45:47 - 1. M40) und Gerd Kurschus (47:47 - 2. M45) positionieren. Das M45-er Podest bestand also komplett aus Albatrossen. Hans-Erich musste nur Michael Hass (37:26), Frank Hahn (39:08), Lutz Sellmer (41:26) und Olaf Struck (41:33) den Vortritt lassen. Nach mir kamen von der LGA Harald Petersen (48:57), Klaus Hüser (50:04 - 2. M55), Peter Budzuhn (50:26), Hans-Hermann Ott (53:45), Dietrich Treichel (54:42 - 1. M60), Jörg Schmahlfeldt (55:18), Sylvana Wildfang (59:18 - 1. W35), Gustav Hansen (1:00:36 - 2. M60), Heleena Keski-Kujala Ott (1:02:20 - 2. W45) und Rainer Först (1:04:36) ins Ziel. Mehr als 10% aller Finisher stellte damit die LG Albatros Kiel. Siegerin bei den Frauen wurde Gerda Schönborn (50:25) vor Verena Becker (52:01), Christine Schuster (53:41) und Marion Arnold (54:12). Auch der Anfänger- oder Schnupperlauf über 4.219 m (Zehntel-Marathon) hatte mit 74 Finishern einen tollen Zulauf. Für die SV Friedrichsort bedeuteten beide Starterfelder mit 352 Anmeldungen einen neuen Teilnehmerrekord. Ein Grund hierfür ist -wie auch schon an anderen Läufen festzustellen- die Teilnahme an Rainer Ziplinsky´s "Kiel-Cup" in seinem ersten richtigen Jahr nach der Premiere im Vorjahr mit sehr gutem Feedback. 

Hier nun alle Ergebnisse: zuerst die 12 km und danach die 10.-tel-Marathondistanz (4.219 km):

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 67


11. Kieler 10-Meilen-Lauf am 14.09.1997

Wieder nur eine Woche später 16,1 km. Zum ersten Male waren zwei Jahre bis zur nächsten Ausgabe dieses bis dato jährlichen Events seit 1986 vergangen. Der von vielen Aktiven deshalb befürchtete Einbruch bei den Teilnehmerzahlen trat nicht ein. Gab es zum 10-jährigen Jubiläum insgesamt 1.494 Teilnehmer, waren es diesmal trotz gleichbleibend wenig Werbung in dieser Sache mit 1.448 Anmeldungen -davon 241 (=16,6%) Frauen- fast genauso viele. Andererseits muss hinterfragt werden, warum es das geringste Ergebnis nach dem ersten Jahr 1986 war, es bis 1992 stetig bergauf, aber seitdem immer bergab mit der Anzahl der Meldungen ging. Wie schon in den Vorjahren, gab es wieder die Möglichkeit, für die Wettkampfklasse oder der Breitensportgruppe zu melden. Aufgrund vieler attraktiver in der Breitensportgruppe zu gewinnender Preise anhand der Startnummern meldete die große Mehrheit von 768 Männern und 156 Frauen wieder hier. Wir genau 2 Dutzend Finisher von der LG Albatros Kiel hatten uns jedoch bis auf 4 Ausnahmen mit großer Mehrheit für die Wettkampfklasse entschieden, für die insgesamt 439 Männer und 85 Frauen gemeldet hatten. Ins Ziel als Finisher gelangten allerdings nach dem Auszählen in der mir vorliegenden Ergebnisliste lediglich insgesamt 1.102 (=76,1%) Läufer und Läuferinnen. Bei der Siegerehrung -vor allem der Altersklassen- und dem Erstellen einer Ergebnisliste gab es nach dem Lauf größere zeitraubende Probleme, weil eine Zeitmeßuhr ausgefallen war. Erst in den Tagen darauf konnte in mühevoller Handarbeit die genaue Zeit ermittelt und die Ergebnisliste erstellt werden. Bei den Männern gewann wie erwartet der Favorit Michael Hass (50:35) vor Matthias Luck (52:41) und Frank Hahn (53:39). Die Frauenwertung gewann wie 1995 erneut Carla Eden (59:34) vor Sabine Kauf (1:03:42) und Stella Zastrau (1:04:42). Hier nun die Ergebnisse der jeweils ersten 58 Frauen (von 68) und 174 Männer (von 358) in der Wettkampfklasse:

  

  

Wie aus den Resultaten zu erkennen ist, konnte ich mich nur knapp vor Gerda Schönborn (1. W45 - TuS Holtenau) und den bereits 10 Jahre älteren Klaus Höfer (SV Friedrichsort) und Klaus Hüser ins Ziel retten. Die weiteren Finisher von der LG Albatros Kiel liefen in dieser Reihenfolge durchs Ziel: Siegfried Schmitz (1:12:32), Hans-Hermann Ott (1:13:24), Michael Kriwat (1:13:27), Stefan Linke (1:14:16), Ulrich Kluge (1:15:14), Eckardt Matthiesen (1:15:40), Jörg Schmahlfeldt (1:17:12), Gustav Hansen (1:22:25), Gerhard Marquardt (1:22:48), Heleena-Keski-Kujala Ott (1:23:39), Karl-Heinz Jost (1:26:31), Rainer Först (1:26:53), Hans-Georg Lenkeit (1:31:26), Rolf Baumann (1:32:08) und Gerhard Farien (1:42:33). Jetzt zu meinem persönlichen Lauf: Es begann mit einem ausgedehnten nicht gerade läufergerechten gesunden Geburtstags-Sektfrühstück am Vortag bei unseren Freunden. Am Lauftag dann schien die Sonne satt, nachdem es am Vortag noch gestürmt und geregnet hatte. Mit dem Bus reiste ich wegen der allgemeinen Parkplatznot an diesem Tag an. Bei herrlichem Laufwetter machte auch das erstmals angebotene gemeinsame Aufwärmen bei Musik vor dem Start unter der Leitung von Kurt Kaschke Spaß, zumal es doch recht frisch war am frühen Morgen. Wie gewohnt der Start um 10:15 Uhr vor dem Opernhaus, von wo es zuerst wieder die Rathausstraße bis zur Ostseehalle bzw. dem Exer hochging. 4:02 Minuten für den 1. Kilometer und dann 3:52 und 3:55 Minuten für den 2. und 3. Kilometer folgten. Könnte zu schnell sein, befürchtete ich vom Gefühl hier schon. 4:14 (km4) - 4:02 (km5 - 4:22 (km6) - 4:17 (km7) - 4:21(km8) - 4:00 (km9) - 4:03 (km10) - 4:08 (km11) folgten. Fünf Kilometer noch. Jetzt erst mal immer an der Förde entlang Richtung Süden. Ich musste Tempo rausnehmen und musste kämpfen, um wenigstens noch Zeiten von 4:27 (km12) - 4:28 (km13) - 4:40 (km14) - 4:54 (km 15 die Brunswiker Str. hoch Richtung Dreiecksplatz) und 4:10 Minuten mit der Bergstraße hinab für den letzten vollen Kilometer zu erreichen. Es war deprimierend und mir peinlich, dass ich von etlichen anderen mir gut bekannten Aktiven wie Harald PetersenUwe Pohlmeyer (SVF) und Peter Budzuhn) eingeholt und überholt werden konnte. Schließlich gab ich immer gerne zum Besten, sich das Rennen gut einzuteilen, lieber vorsichtig anzugehen, um am Ende noch unverkrampft mit gewohnt langen Schritten das Tempo zumindest zu halten, wenn nicht gar zu steigern. Am Ende sprang eine für mich mäßige Zeit von 1:08:14 Stunden heraus. Der Kilometerschnitt war mit 4:14 Minuten ganze 10 Sekunden langsamer auf den Kilometer als 8 Tage zuvor beim vom Profil her sogar anspruchsvollerem Friedrichsorter Straßenlauf. Langsamer war ich nur in den beiden Jahren gewesen, als ich meine damals 13 bzw. 14 Jahre junge Tochter bei ihren Kielläufen 1994 und 1995 begleitet hatte. Nach dem Lauf hielt ich in der Zielverpflegungszone noch mit anderen Lauffreunden kleine Smalltalks, begab mich zum im Rathaus deponierten kleinen Kleiderbeutel, zog mir trockene Sachen an und trottete zur Holstenbrücke, von wo mich der Bus wieder zurück nach Holtenau brachte.

Eingefügt zusätzlich hier alle Ergebnisse aus der Wettkampfklasse nach Altersklassenwertungen getrennt:

          

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 73


19. Ellerbeker Marathon am 03. Oktober

Am "Tag der deutschen Einheit" war ich bereits vor einem Jahr hier gelaufen. Die gemütliche nette Atmosphäre beim Zusammenlaufen in der Gruppe bis km 30 hatte mir gut gefallen. Außerdem war es ein ähnlicher Gruppenlauf, wie ich ihn beim eigenen ebenfalls familiären Dreileuchttürmelauf anbot. Interessiert verfolgte ich dabei viele für mich interessante Gespräche über zum Beispiel vieler anderer Marathon- und Ultraläufe, die auch mich neugierig machten und die ich gerne in der Zukunft auch noch mal selbst laufen möchte. Ich entschied mich für die schnellste angebotene Tempogruppe mit 5 Minuten je Kilometer. Der Gruppenführer hatte dieses Tempo auch tatsächlich sehr gut im Griff. Bis km 30 liefen wir im gleichmäßigen Tempo zusammen und hatten bis zur Freigabe hier eine Zeit von 2:28:40 Stunden auf der Uhr stehen, was einem Schnitt von 4:57 Min/km entsprach. Jetzt durfte oder konnte jeder so schnell laufen, wie er wollte. Obwohl ich mich noch sehr gut, locker und frisch fühlte, wollte ich heute nicht an meine Grenzen gehen, denn als Test und Trainingslauf für den nur 8 Tage später stattfindenden Brockenmarathon im Rahmen des Harzgebirgslaufes wollte ich keinen unnötigen Substanzverlust erleiden. So behielt ich annähernd mein Tempo  um die 5 Minuten bei und finishte den ersten von drei Marathons binnen 17 Tagen in 3:29:50 Stunden, was einem Schnitt von genau 5 Minuten je km entsprach. Natürlich ließen sich noch acht weitere Albis dieses Event nicht entgehen. Weil mir aber auch so viele mir später noch bekannt werdende Läufer, Läuferinnnen und Marathonsammler unter diesen insgesamt 49 Finishern befinden, habe ich hier zu diesem Bericht einfach die komplette Ergebnisliste eingefügt. Vom Ziel in Wellsee wurden wir nach dem Lauf wieder in einen kleinen Lkw verfrachtet, es wurde die Plane zugezogen und wir wurden unangeschnallt zum ETV-Heim zurücktransportiert. Hier bestand die Möglichkeit des Duschens und Umkleidens. Anschließend begann der gemütliche Teil mit Speis und Trank sowie der sogenannten Siegerehrung im großen Saal. Aber als Sieger fühlten sich bei so einem familiären "Nichtwettkampf" irgendwie alle.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 81 - 82 - 83


20. Harzgebirgslauf - 42,2 km Brockenmarathon am 11. Oktober

"Auf dem ´Brocken` war der Bär los!" > So fing mein in der Albi-Info 4/97 erschienener Bericht vom schwersten Marathon Deutschlands an, den ich hier als erstes wortgetreu wiedergeben möchte: Im Frühjahr zum Rennsteig, im Sommer Schwerin und im Herbst nach Wernigerode - dies gehört für viele ostdeutsche Lauffreunde seit vielen Jahren - und dieses Jahr auch für mich - zum Standardprogramm. Der dieses Jahr am 11. Oktober zum 20. Male ausgetragene ´Harzgebirgslauf` bietet etwas für die ganze Familie: 669 Wanderer über 11 und 28 km, 1.348 Läufer(innen) über 11 km, 1.283 über 23 km und 575 Brocken-Marathon-Gipfelstürmer, die nicht "nur" 1150 Höhenmeter überwinden, sondern mit extremen Witterungsbedingungen und großen Temperaturunterschieden fertig werden müssen! Da stellt sich nicht nur die Frage nach der richtigen Wettkampfkleidung, sondern für mich auch das Problem: Wie kommt man mit seinen vor drei und zwei Jahren meniskusoperierten Knien heil den Gipfel hinauf und vor allem wieder herunter? Start und Ziel ist die schöne mittelalterliche Stadt Wernigerode im Ostharz, deren Sehenswürdigkeiten allein schon einen Besuch lohnenswert machen. Der Start erfolgte um 9:00 Uhr bei leicht windigem und wolkigen Wetter. Die ersten 10 km erinnerten vom Profil an den Rennsteig. Dann wurde es aber härter. Von km 10 bis 19 ging es nur noch bergauf. 850 m Höhendifferenz sind in diesem Abschnitt zu bewältigen, mit stets zunehmenden Steigungsprozenten! Und wie vorhergesagt, fing es bei ca. km 14 an zu regnen, so dass sich die Sicht erheblich verschlechterte. Dazu frischte der Wind auf und wuchs an zu einem richtigen Sturm, der uns frontal entgegenblies. Den schützenden Wald hatten wir ab km 16 längs hinter uns, so dass wir Gipfelstürmer in meinem Leistungsbereich nur noch stark nach vorn gebeugt im Schritttempo vorwärtskamen. Der eisige Regen bei dem Sturm und nur noch 3° C. taten weh. Doch diese Strapazen endeten, als ich plötzlich im dichtesten Nebel den Sockel der Brockenwarte schemenhaft ausmachen konnte. Der Gipfel war geschafft. Jetzt ging´s erst mal 15 km bergab - aber vorsichtig, um die Gelenke zu schonen. Ein 2 km längerer Anstieg ab km 39 ließ einen aber doch spüren, wie kaputt man war. Die letzten 6 km verliefen zwar nur noch bergab, aber leicht fiel das Laufen trotzdem nicht mehr. Wichtiger aber war, dass die Knie gehalten hatten. ich verspürte keinerlei Wehwehchen und lag in meinem selbst gesteckten Zeitlimit von 3:50 Stunden. Als 83. in einer Zeit von 3:40:33 Stunden erreichte ich bei jetzt wieder schönem Wetter mit 14 ° C. schwitzend und glücklich wie selten das Ziel. Regina wartete bereits auf mich. Auch sie hatte die Wochen zuvor gut trainiert und absolvierte ihren ersten "Wettkampf": 28 km Bergwanderung, zu der ich sie um 8:00 Uhr auf die Strecke geschickt hatte. Ich war davon ausgegangen, dass sie weit nach mir das Ziel erreichen würde. Um so überraschter war ich nun, als sie vor mir stand: 28 km in 4:31 Stunden, also weniger als 10 Minuten pro km; eine stolze Leistung! Jedem Albi, der nun "Lust" auf diesen Lauf und die vielen Sehenswürdigkeiten in dieser schönen Landschaft bekommen hat, dem gebe ich gerne Tipps und Informationsmaterial zur Hand.

Soweit mein Bericht. Ich möchte jetzt aber gerne hier noch von unserem einwöchigen Harzurlaub mit vielen Erlebnissen erzählen. Die Anreise erfolgte über Berlin, wo wir unsere Tochter Lena zu ihrer Freundin brachten. In der Pension "Altstadtcafe" verbrachten wir nach einem ausgedehnten Altstadtbummel und Abendessen im Ratskeller die erste Nacht. Am Tag drauf zogen wir in einen günstigen Hinterhaus-Ferienbungalow mit jedoch dürftigen DDR-Standard in die Kirchstraße 12 um, die dafür aber nahe am Start und Ziel des Wettkampfes am folgenden Tag lag. Nachmittags begaben wir uns zum wunderschönen Rathaus, wo im ersten Stock die Startunterlagenausgabe erfolgte. Zum Abendessen gab es mit selbstgemachten Pellkartoffeln und Quark wettkampfgerechte kohlenhydratreiche Kost. Die Anspannung vor dem Wettkampf stieg bei uns beiden und schliefen beide sehr schlecht. Rechtzeitig begaben wir uns zum Startgebiet, wo ich wie geschrieben Regina mit Start bereits um 8 Uhr alles Gute für die 28 km lange Wanderung wünschte. Ich hatte noch eine Stunde Zeit jetzt und überlegte aufgrund der immer wieder durchgegebenen Wettervorhersage im Hochharz und auf dem Brocken, wie ich mich ankleide. Ich entschied mich für eine zu einem kleinen Format zusammenfaltbare leichte Newline-Windjacke, worüber ich mein Laufshirt mit der Startnummer zog. Dazu band ich eine Gürteltasche um, in der ich dann bei zunehmender Wärme auf dem Rückweg dann nach dem schnellen Unterausziehen diese verstauen könnte. Dies war auch alles genau richtig, wie ich mittags im Ziel feststellen konnte. Punkt 9 Uhr dann der Start auf dem nicht sehr breiten Waldweg, was gleich zu einer langen Läuferschlange führte. Ich hatte mich respektvoll wohl zu weit hinten aufgestellt, wie ich nach dem Start merkte, als ich an vielen anderen doch zu langsamen Läufern nicht gerade einfach vorbei kam auf dem schnell schmaler werdenden Waldweg. Ich hatte mir natürlich das Höhenprofil vorher genau angesehen. Mein Bestreben war bei diesem Marathon, keine Endzeit zu erzielen, die mehr als eine Stunde über meiner persönlichen Bestzeit von 2:50:41 Stunden lag. Auch wenn somit 3:50:40 Stunden normalerweise nicht das Problem sind, so war es doch die über 20 km Gefälle, die mir im Vorwege mehr Sorgen bereiteten als die Bergaufstrecke hinauf zum Brocken bei km 19. Konnte ich so lange relativ flott bergab laufen, stellte mich vor ein Rätsel, denn dieses war für mich Flachlandtiroler ein Rätsel, weil ich es nicht testen konnte. Die ersten 8 km ging es ständig hoch und runter und wir gewannen noch keinen einzigen Höhenmeter bis zum "Blochhauer" bei Ilsenburg. Meine km-Zeiten bis hierhin waren 5:35 - 4:26 - 4:33 - 4:34 - 4:33 - 4:40 - 4:45 - 4:48 Minuten. Jetzt die erste Verpflegungsstelle, wo es auch den vom Rennsteiglauf bekannten legendären Haferschleim gab und welchen ich nicht verschmähte. Ab jetzt ging es ständig bergauf, anfangs noch mäßig, aber dann immer steiler werdend. Die km 9 bis 16 verliefen an der Ilse hinauf entlang und immer noch durch den Wald. Hier die km-Zeiten der zweiten 8 km: 4:55 - 5:01 - 5:44 - 6:19 - 6:31 - 6:17 - 7:04 - 7:39 Minuten incl. der Verpflegung bei km 15. Jetzt eine 90 ° Linkskurve und wir gelangten auf die ehemalige DDR-Gitter-Beton-Grenzstraße Richtung Süden mit dem immer heftiger werdenden Wind genau von vorne, wo auch kein Wald mehr Schutz bot. Die Sicht war gleich Null. Es hieß immer nur Kopf runter und weiter vorwärts jetzt steil bergauf im Stakkatoschritt. 3 km noch bis zum Gipfel, die ich in 7:20 - 8:01 - 8:24 Minuten absolvierte. Der Gipfel bei km 19 in 1:51:10 Stunden erreicht. Nur schemenhaft hatte ich im letzten Augenblick die zu überquerenden Schienen der Brockenbahn und die Brockenwarte erkannt. Ab jetzt ging es bergab. Die ersten gut 3 km noch auf der Straße und dann zurück in den Wald, wo der geringere Wind und die steigenden Temperaturen auch mich jetzt zunehmend erwärmte. Bei der Verpflegungsstelle km 23 zog ich meine Newline-Windjacke aus und verstaute diese in der Gürteltasche. Ich konnte bergab von Beginn an gut mit kurzen Schritten, aber schneller Schrittfrequenz, kniegelenkschonend laufen. Die Frage war nur, wie lange könnte ich das durchhalten. 4:42 - 4:58 - 4:30 - 3:36 - 4:45 - 4:15 - 4:33 - 4.33 - 4:33 - 4:33 Minuten brauchte ich für die km 20 bis 29. Die Verpflegungsstelle danach benutzte ich nicht und lief durch. Ich wusste vom Höhenprofil her, dass die Gefällstrecke jetzt bald erst mal enden sollte. Ein etwas längerer Anstieg bei km 32 war ungewohnt jetzt und ich spürte urplötzlich, dass es noch relativ 10 km mürbe machende Kilometer werden würden bis zum Ziel. Ich war mir aber immer sicherer geworden war, das Rennen in der ultimativen Zeit von unter 3:50:40 Stunden locker beenden zu können, denn Kniebeschwerden spürte ich weiterhin nicht.  Bei km 35 dann der letzte unangenehme Anstieg, bevor es die letzten 5 km nur noch bergab ging. Obwohl das Wetter sehr schön sonnig und angenehm von den Temperaturen geworden war, fiel mir das Bergablaufen jetzt unglaublich schwer. Ich konnte nicht mehr richtig laufen und hatte den merkwürdigen Eindruck, nicht mehr richtig vorwärts zu kommen. Aber letztendlich, als wir noch über eine große Wiese zu laufen hatten, hörte ich schon in der Ferne die erlösenden Ansagen des Moderators und Musik aus dem Mikrofon von der Festwiese im Ziel bei der "Himmelpforte". Erschöpft, aber glücklich stoppte ich dann meine Zielzeit von 3:40:33 Stunden mit 10 Minuten unter dem mir gesteckten Limit. Die km-Zeiten der letzten 13 km lauteten 4:34 - 4:47 - 4:47 - 4:47 - 4:48 - 5:06 - 5:20 - 5:32 - 5:13 - 4:26 - 4:48 - 4:50 - 5:00 Minuten. Ich war noch am Genießen der Zielverpflegung, als mich meine bereits gut erholte Frau überraschte, die ich eigentlich erst nach mir im Ziel der 28 km-Wanderung erwartet hatte. Eine weitere Freude. Wir lösten noch unsere Gutscheine für eine Erbsensuppe und ein Hasseröder Bier ein und begaben uns auf den Weg zur nicht weit entfernten Fewo, wo wir die Dusche genossen. Am drauffolgenden Sonntag besichtigten wir noch Quedlinburg, bevor wir Lena aus Berlin von ihrer Freundin zu uns nach Wernigerode holten. Am Montag hatten wir uns soweit erholt, dass wir den Schloßberg bestiegen und uns das beeindruckende Schloß von außen und innen besichtigten. Highlights am Dienstag waren dann noch Blankenburg mit dem Barockgarten und vielen Esskastanienbäumen sowie Thale mit dem Hexentanzplatz, bevor es am Mittwoch im Regen heimwärts ging. 

 

Wie ich erst später aus der mir zugesandten Ergebnisliste entnehmen konnte, hatte mein Resultat von 3:40:33 Stunden es für einen 84. (von 575) Gesamtplatz  und einem 10. (von 70) Platz in der M45 gereicht. Weitere Albis waren nicht am Start. Jedoch fielen mir einige später bekannte Läufer auf, die in dieser Reihenfolge finishten: Anke Drescher (3:27:13), Walter Ranta (3:52:17), Hans-Joachim Meyer (3:56:01), Sigrid Lomsky (3:56:20), Helmut Jung (3:59:11), Thore Joten (3:57:41), Patrik Schmidt (4:05:38), Gerhard Penzel (4:22:11), Manfred Hopp (4:28:22), Sigrid Eichner (4:41:20), Horst Preisler (5:51:00) und Jeannine Rathjens (5:51:03). Gesamtsieger wurde übrigens mit einer Gesamtzeit von 2:43:41 Stunden bei den Männern Steven Lambeck vor Ulf Kersten (2:48:38) und Conny Hohmann (2:49:20), wobei insgesamt nur 5 unter der 3-Stunden-Marke blieben. Bei den Frauen gewann Sabine Willberg mit 3:17:30 Stunden vor Anke Drescher (3:27:13) und Brigitte Rodenbeck, die mit 3:48:47 Stunden somit bereits 8 Minuten nach mir ins Ziel kam.

LG Albatros - Vereinsmeisterschaft

Ausgerechnet am gleichen Tag des Harzgebirgslaufes waren diese Vereinsmeisterschaften angesetzt worden, so dass ich hier nicht selbst an den Start gehen konnte. Aber mein Ziel war ja gewesen, in diesem Jahr gerne die drei ehemaligen DDR-Klassiker zu finishen. Anlässlich des 10-jährigen Vereinsjubiläums gab es eine Rekordbeteiligung von 29 Aktiven, obwohl aus verschiedensten Gründen z. B. außer mir noch Hannes Feldhusen, Klaus Hüser, Gerd Kurschus, Siegfried Mischak, Norbert Wiesner, Willy ViersbachGerhard Farien, Peter Kaers und der Chef Günter Stachel nicht einmal mitlaufen konnten. Also war klar, dass viele neue Gesichter die VM prägten. Statt nur 1 Frau wie im Vorjahr waren es diesmal bereits 5 Finisherinnen. Wettermäßig klarte sich nachmittags alles zum Guten mit viel Sonnenschein auf.  Über 20 km mit 17 Männern und 2 Frauen gab es folgenden Einlauf: Frank Viersbach (1:20:20 Std. und Gewinner des großen Pokals), Frank Zimmermann (1:24:25), Harald Petersen (1:30:26), Rolf Frank (1:31:27), Ursula Schiweck (1:31:55 und Siegerin der Frauen), Hans-Hermann Ott (1:32:46), Eckhardt Matthiesen (1:35:28), Ulrich Lorenz (1:36:50), Siggi Schmitz (1:43:50), Dietrich Treichel (1:44:47), Siegfried Eckebrecht (1:45:12), Heleena-Keski-Kujala Ott (1:47:15), Holger Ohm (1:55:01), Thorsten Themm (1:56:48, Eckart Nicolaus (2:01:59), Peter Budzuhn und Gerhard Marquardt (beide 2:01:59) sowie Karl-Heinz Jost und Rainer Först (beide 2:14:44). Mit nur einer Runde von 10 km begnügten sich Gereon Boos (39:32 + Sieger), Benno Richter (42:43), Ronald Wieczorek (49:51), Sylvana Wildfang (50:45 + Frauensiegerin), Hans-Georg Lenkeit (52:17), Lothar Gehrke (53:30), Sigrid Nielsen (58:20), Gerhard Kugland (1:00:23 - ältester Teilnehmer) und Maren Reimers (1:03:43 - die jüngste im Teilnehmerfeld). Beide Meister bekamen außer der Urkunde anlässlich des Jubiläums noch eine Albi-Vereinsarmbanduhr überreicht. Wie ich weiter aus dem umfangreichen und ausführlichem Bericht von Rainer Först in der Albis-Info 4/97 entnehme, muss der gesellige Abend im feierlich von Christel Schentek, der Wirtin der "Linde", geschmückten Saal ausschweifend bis 3:30 Uhr toll unvergesslich gewesen sein. Den kulinarischen Teil einschließlich der Getränke minderen Alkoholgehalts übernahm zur Feier des Tages die Vereinskasse. Viele Geschenke wurden zusätzlich verteilt und bereiteten Freude. Irgendwie schade, dass Regina und ich doch nicht bei diesem ersten Teil des Vereinsjubiläums dabei gewesen sind.   

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 75


12. Holtenau - MFG5 - Jubiläumsmarathon am 19.10.1997

Eine Woche später Teil II des Vereinsjubiläums. Genau 10 Jahre nach Durchführung des letzten Kiel-Marathons hatte der damalige Organisator und jetzige Chefalbi Günter Stachel zu einem Nostalgielauf auf der Originalstrecke geladen. Im Vorwege waren Benno Richter und ich uns nicht zu schade, am frühen Morgen noch vor dem Lauf bereits alle 5 km die Kilometerschilder zu positionieren und zu befestigen und bei Abzweigungen als Markierung für gut sichtbare Kreidestriche zu sorgen. Des weiteren waren viele andere nicht mehr aktive Albis oder deren Angehörige bereit, für ausreichende Verpflegung auf dieser 21,1 km langen Wendestrecke zu sorgen. Auf reguläre Streckenposten verzichteten wir. Dafür fanden sich aber einige streckenkundige Fahrradführer, die dafür sorgten, dass alle Läufer und Läuferinnen nicht vom richtigen Weg abkamen. Der Himmel war zwar bedeckt, aber es sollte trocken bleiben bei lauffreundlichen Temperaturen. Geplant war, dass in Gruppen gelaufen werden sollte, was aber nur mangelhaft klappte. Unterschiedliche Kraft und Ehrgeiz ließen das Feld insbesondere auf dem Rückweg unkontrolliert zerfasern. 28 Albis und ehemalige Mitstreiter gingen an den Start. Unter ihnen war auch ich mit dem 3. Marathon binnen 17 Tagen und nur 8 Tage nach dem extrem schweren Brockenmarathon. 

   

   km 10 mit Uwe Cizinski ist erreicht beim Abzweig vor Kleinfelmerholz             km 42 kurz vor dem Ziel auf der Strandstraße        

Ein gleichmäßig ruhiger Lauf sollte es werden. Dieses traute ich mir im Nachhinein ziemlich übermütig in der 5-Minuten-Gruppe zu. Klappte auch einigermaßen ordentlich. Zur Wende lag ich mit 1:45 Stunden mit anderen Gruppenläufern genau in diesem Limit, aber schon bald darauf spürte ich schon, dass der Substanzverlust beim Harzgebirslauf vor 8 Tagen doch an meine Kräfte genagt hatte und ich noch nicht wieder voll regeneriert war. Ich versuchte aber, so lange es ging mit der Gruppe mitzulaufen. Aber als dann die Gruppe sowieso anfing zu zerbröseln, ließ ich auch die Frontläufer ziehen und machte notgedrungen etwas langsamer. Im Ziel auf der Strandstraße stoppte ich dann bei meinem 33. Marathonfinish meine Uhr mit der Schnapszahl 3:33:33 Stunden und war damit sehr zufrieden. Eine wirklich schöne Medaille war der Lohn der Anstrengung neben der Urkunde. Mit Rainer Ziplinsky (2:56:42), Frank Zimmermann (3:26:32), Uwe Cizinski (3:27:04), Gerd Kurschus (3:27:05) und Harald Petersen (3:31:45) erreichten 5 Albis vor mir das Ziel. Es folgten mit mehr oder auch weniger Ehrgeiz Rolf Frank (3:42:39, Peter Kost (3:51:19), Gustav Hansen (4:01:00), Lothar Mindt (4:05:04), das Quartett mit Heleena Ott (4:06:07), Peter Buchholz (4:06:09), Eckart Nicolaus (4:06:11) und Siggi Schmitz (4:06:13), Hans-Hermann Ott (4:09:47), Rosemarie von Kocemba (4:10:44), Siggi Eckebrecht (4:31:12), Karl-Heinz Jost (4:35:34), Lothar Gehrke (4:35:56), Georg Levsen (4:39:19) und Rainer Först (4:41:22). Bernd Vogelsang, Sylvana Wildfang, Jörg Schmahlfeldt (alle 21,1 km), Hans-Erich Jungnickel (20 km), Sigrid Nielsen (12 km) sowie Gerhard Kugland und Günter Ludewig (beide 10 km) begnügten sich mit kürzeren Strecken. Der gemütliche Ausklang fand im Offiziersheim des MFG5 statt. Im offiziellen Teil stand ein Rückblick auf die Geschichte des Kiel-Marathons, der 1977 mit 96 Startern begann und danach von Jahr zu Jahr bis 1987 stetig steigende Teilnehmerfelder (bis 600) aufweisen konnte. Eine Fortsetzung dieser Marathonläufe konnte vom MFG5 danach aus finanziellen und marineinternen Gründen nicht mehr erfolgen, weshalb unser Chefalbi Günter Stachel seinen eigenen Verein ´LG Albatros Kiel`  gründete, um stattdessen den ´Kieler Hochbrückenlauf` und den ´100-km-Lauf in Neuwittenbek` zu organisieren und über die Grenzen hinaus bekannt werden zu lassen.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 42


14. Nikolauslauf Klausdorf am 07.12.1997

Eine längere Wettkampfpause von 7 Wochen lag hinter mir. Aber auch in dieser Zeit war ich nicht nur trainingsmäßig mit dem Laufsport verbunden, sondern neben den Albi-Stammtischen am 15. November auch gerne als Holtenauer bereit, den Organisatoren des ´1. Holtenauer Geländelaufs` -Uwe Cizinski und Bernd Vogelsang- als Helfer den gesamten Nachmittag bei 5 verschiedene Renndistanzen und insgesamt 100 aktiven Läufern und Läuferinnen zum Erfolg der Premiere dieser Veranstaltung beizutragen. Jetzt aber zum Lauf in Klausdorf, der einen Tag nach dem Nikolaustag wie gewohnt immer am 1. Sonntag im Dezember ausgetragen wird. Die Teilnehmerzahlen gingen trotz nieselig feuchter Witterung und viel Matsch und Wasser auf der Strecke wieder nach oben, nachdem witterungsbedingt im Vorjahr lediglich 522 Aktive sich an- bzw. nachgemeldet hatten. Es werden 2 Distanzen angeboten. Über die 5 km meldeten 121 weibliche und 143 männliche Aktive, von denen 110 bzw. 124 finishten. Darunter befanden sich mit Ulrich Kluge (21:51 - 2. M55) und Gerhard Kugland (30:32 - 2. M70) zwei Albis. Auch Papa und sein erst 13-jähriger Sohn und späterer Olympiateilnehmer Stefan Uliczka (18:43) liefen diese Distanz. Über die lange Distanz über 10 km bis zur bekannten ´Weißen Brücke` über den Rosensee/Schwentine gab es mit 314 zu 84 Teilnehmern fast viermal so viele männliche Teilnehmer, wovon 275 bzw. 74 als Finisher ins Ziel kamen. Beim Sieg von schon wieder Michael Hass konnten sich unter den ersten von mir nachfolgend aus der Ergebnisliste eingefügten 110 Finishern 10 Albis platzieren >  

  

Die weiteren 21(!) Albis konnten sich wie folgt in Szene setzen: Hans-Hermann Ott (44:04), Jörg Schmahlfeldt (44:32), Dietrich Treichel (45:22), Sylvana Wildfang und Siegfried Schmitz (beide 46:46), Inge Soltsien (47:33), Thomas Nicolaus (47:39), Peter Buchholz (48:02), Siegfried Eckebrecht (49:23), Gerhard Farien (49:35), dem Trio mit Benjamin Richter, Marthe Levsen und Heleena Ott (alle 51:00), Gustav Hansen (52:13), Rainer Först (54:34), dem Duo Sigrid Nielsen und Gerhard Marquardt (beide 57:50) sowie gemeinsam Kerstin Wild und Eckart Nicolaus (beide 58:07). Für mich persönlich es mit erstmals über 40 Minuten für die genau 9.555 m die langsamste Zeit bei der 4. Teilnahme nach 39:03 (1988), 38:10 (1995) und 39:04 (1996) Minuten. Dabei bin ich von Beginn bis zum Ende relativ konstante Zeiten von etwas über die 4 Minuten je Kilometer gelaufen und habe keinen Einbruch zum Ende hin erlitten. Den Schnitt von 4:13 Min/km empfand ich schon sehr enttäuschend. Trotzdem habe ich so starke Läufer wie Karl-Heinz Gremmel, Nils Buhrke, Gerda Schönborn und die junge Verena Becker noch hinter mir halten können. Nach dem Duschen in dem überfüllten Turnhallengebäude war dies alles jedoch bei unserer gemeinsamen internen Albi-Nikolausfeier im Saal vor und bei der Siegerehrung schnell vergessen. Jeder hatte etwas zum Gelingen beigetragen, indem er etwas Speis und/oder Trank mitgebracht hatte. Den größten Anteil hatte daran unser Eckart Nicolaus, der genau passend immer am Nikolaustag Geburtstag hat und diesen mit uns sozusagen nachfeierte. Mit 33 Finishern bei der gleichen Veranstaltung stellten wir übrigens einen neuen Rekord auf. Was mir erst hinterher auffiel: Eine Finisher-Medaille, wie zumindest bis zur 10. Ausgabe im Jahr 1993 als Auszeichnung überreicht, gab es nicht mehr. Nachfolgend eingefügt der in den Kieler Nachrichten erschienene Bericht mit den Altersklassenbesten auf beiden Distanzen:

 

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 60 - 57 - 51 - 60 - 60 - 60 - 58


 

 

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